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Sonnenöl im Test: Welcher Hauttyp profitiert von den fetthaltigen Mitteln und welche Rolle spielt das Auftragen?
Wer ölen will, muss Tests studieren – das zeigen Testergebnisse zu Sonnencreme & Co mit schöner Regelmäßigkeit. Denn wenn Sie sich vor dem Kauf eines Sonnenöls gründlich absichern möchten, sollten Sie sich nicht nur auf den beworbenen Lichtschutzfaktor (LSF) verlassen. Vielmehr sind für die Schutzwirkung eines Öls gegen die schädigenden Wirkungen der Sonne auf die Gesundheit auch Faktoren wie leichtes Auftragen auf die Haut von Bedeutung.Während Sie beispielsweise Sonnencremes angemessen dick auftragen können (Stiftung Warentest: „Viel hilft viel“), neigt Sonnenmilch zum Zerfließen und zieht schneller in die Haut ein. Letzteres empfindet mancher als angenehmer, ist mit Blick auf die Schutzwirkung aber schlechter.
Mit einem Sonnenöl wählen Sie den Mittelweg. Dessen Filtersubstanzen sind nach kurzer Einwirkzeit gleichmäßig auf der Haut verteilt und können lange wirken. Richtig aufgehoben sind Sie mit einem dieser stark fetthaltigen Sonnenöle in der Sonne aber nur, wenn Ihre Haut nicht zu Unreinheiten neigt. Und bei sogenannter Mallorca-Akne sollten Sie bevorzugt auf fettfreie Gele zurückgreifen. Trockene Hauttypen dagegen profitieren vom hohen Fettanteil, der die Haut geschmeidig hält und pflegt.
Sonnenöle vs. Sonnencremes und Sonnenmilch: identischer Lichtschutz, angenehmer auf der Haut
Grundsätzlich gilt: Je zähflüssiger die Substanz, desto länger verbleibt sie auf der Haut und desto dauerhafter ist ihr Schutzschirm gegen Sonnenbrand und Hautkrebs. Daher zeigen verschiedene Mittel beispielsweise mit LSF 30 zwar im Testlabor identische Schutzwirkungen gegen Sonnenstrahlen, weil sie sowohl den kritischen UVB- als auch UVA-Strahlenanteil wie versprochen abschirmen. Doch in der Realität sieht das schnell anders aus: Menschen schwitzen, springen ins Wasser oder reiben den Schutz beim Abrubbeln der Haut mit dem Handtuch herunter. So gerät das Sonnenbad zur leichtsinnigen Mutprobe für Sonnenhungrige, die statt einer gesunden Bräune ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs aus der Sonne direkt mit nach Hause nehmen.Sonnenöle bewegen sich in der Mitte zwischen den beiden Extremen Creme und Milch. Im Vergleich zu den meisten anderen Texturen hat Öl einen höheren Fettgehalt und versorgt die Haut rundherum mit Feuchtigkeit. Öle halten überdies meist länger auf der Haut, wirken angenehmer und hinterlassen ein attraktiveres Hautbild. Die Haut wirkt nicht schneeweiß wie bei Sonnencremes - besonders solchen mit mineralischen UV-Filtern -, sondern glänzt vielmehr sexy. Weil die eingeölte Haut glänzt, wird Öl aber weniger für den fettigen Hauttyp und für Mischhaut empfohlen. Wer zu Sonnenölen greift, sollte sich überdies bewusst sein, dass Öle die Poren der Haut verstopfen können. Vor allem für das Gesicht könnte Sonnenöl zu reichhaltig sein.
Haltbarkeit im Vergleich: Sonnenöl nicht nach jedem Sprung ins Wasser wirkungslos
Ein weiterer Vorteil von Sonnenölen ist ihre hohe Hautverträglichkeit. Die Haut akzeptiert Öle eher als dicke Schichten aus Cremes und reagiert weniger stark auf die Inhaltsstoffe. Häufig werden Öle auch bewusst ohne synthetische Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe oder allergieauslösende Inhaltsstoffe hergestellt. Daher würden sich solche Produkte gut auch für kleine Kinder und Babys empfehlen – wäre da nicht der meist niedrigere Lichtschutzfaktor von maximal 30. Doch da Öle im Wasser etwas besser halten, verringert auch der wildeste Badespaß nicht die Schutzwirkung gegen Sonnenbrand. Das ist wichtig, denn Kinder vergessen nur zu oft das Nachcremen, wenn sie wieder aus dem Wasser kommen. In Form von Sonnenspray lassen sich die Öle dank Sprühkopf rasch und großflächig auf die Haut auftragen.
Wasserfestes Sonnenöl – wie steht es um solche Schutzversprechen?
Tester werten das Wasserfest-Versprechen vieler Sonnenschutzmittel mit nur wenigen Ausnahmen sehr kritisch. Auch „wasserfeste“Produkte schützen nur begrenzt vor Sonnenbrand und den schädigenden UV-Strahlen, warnt die Stiftung Warentest. Zudem könnten sie bei Verbrauchern eine „trügerische Sicherheit“ erzeugen, die nicht gegeben sei. Auch wenn auf Ihrem Sonnenöl also der Hinweis „wasserfest“ steht, verliert es beim Baden oder Abtrocknen einen Teil seiner Schutzwirkung.Generell gilt für die Bezeichnung eines Sonnenöls wie jeden anderen Sonnenschutzes als „wasserfest“ eine europaweit einheitliche Regelung: Ein Sonnenschutz darf dann als wasserfest bezeichnet werden, wenn der nach zweimal 20 Minuten Wasserkontakt gemessene Lichtschutzfaktor mindestens noch die Hälfte des ursprünglichen LSF beträgt. Für die Auslobung als „extra wasserfest“ muss dieser Schutz noch nach viermal 20 Minuten Wasserkontakt erfüllt sein. Für das praktische Leben bringe die Angabe der Wasserbeständigkeit aber wenig, schreiben die Warentest-Tester. Daher bleibt ein wiederholtes Nachlegen der Öle insbesondere nach dem Baden und Abtrocknen der Haut unbedingt ratsam.
Sonnenöl im Nutzercheck: Was hat es mit dem vermehrten Schwitzen auf sich?
Viele Käufer teilen die Erfahrung, dass Sonnenöl das Schwitzen fördert. Das Öl behindere den Wärmeaustausch mit der Umgebungsluft, was sich darin zeige, dass sich das Öl buchstäblich wie eine Folie um die Haut legt. Diese könne somit nur noch eingeschränkt atmen und Wärme abgeben – die Folge sei verstärktes Schwitzen.Das ist an sich kein Problem und mag sogar zusätzlich attraktiv aussehen, weil es vorhandene Bräune oder das Erscheinungsbild dunklerer Hauttypen optisch noch etwas verstärkt. Doch enthält Schweiß wiederum Bestandteile, die die ölige Schutzschicht auflösen. Das heißt, dass Sie zwar nicht nach jedem Sprung ins Wasser Ihr Sonnenöl nachlegen müssen, um den gefürchteten Sonnenbrand zu vermeiden. Um eine gesunde Bräune zu erreichen, sollten Sie aber ganz generell in kürzeren Abständen für eine Auffrischung sorgen. Es ist kein Wunder, dass der Markt für Sonnenschutz so viele verschiedene Texturen bereithält. Keine ist wirklich ohne Fehler …