Was für die Gepäckträger zu schwer ist, findet im Fahrrad-Lastenahänger ein flauschiges Plätzchen. Ob Grillausflug mit der Familie oder Gelegenheitseisverkäufer im sommerlichen Park, Lastenanhänger für Fahrräder ersetzen heute schon mal das Auto nebst Kofferraum. Ambitionierte Pedalboten, die es anhänglich mögen und über eine Anschaffung nachdenken, werden sich jedoch mit großen Unterschieden konfrontiert sehen, denn vom einfachen 50-Euro-Modell bis zum High-End-Bollerwagen im dreistelligen Bereich ist so ziemlich alles vertreten.
Was der Markt heute hergibt
Der klassische Zweirad-Anhänger ist übrigens nicht mehr der einzige Packesel auf dem Markt, der stetig um mehr oder weniger gelungene Weiterentwicklungen ergänzt wird. Zu erwähnen wäre vor allem der sogenannte Einspuranhänger wie zum Beispiel bei Topeak. Exemplare dieser Kategorie kommen mit nur einem Rad aus und bilden so eine sportlichere Gruppe für längeren Touren oder Reisen. Das ganze gibt es auch als Frontvariante für Fahrradtransporteure, die ihr Ladegut gerne im Blick behalten wollen.Vier wichtige Überlegungen bei der Anschaffung
Kiste, Räder, Deichsel – mehr bräuchte es eigentlich nicht, möchte man meinen. Weit gefehlt, denn erst in Bezug auf die Details zeigen sich die wirklich leistungsfähigen Packesel. Ein paar Vorüberlegungen.1. Von mini bis maxi: Die richtigen Maße
Die Abmessungen eines Standard-Bierkastens mit 24 Flaschen á 0,33 Litern betragen 40 x 30 Zentimeter. Gesetzt den Fall, man gönnt sich gleich zwei Exemplare, ergibt sich ein Platzbedarf von etwa 80 x 30 Zentimetern in der Horizontalen. Hier scheiden die meisten Modelle schon mal aus. Alternative: Weg vom Bier, Wasserkästen sind oft deutlich kompakter und der Inhalt schließlich auch gesünder – oder man greift auf Bierfässer zurück. Fazit: Nachmessen oder ein genauer Blick ins Produktdatenblatt lohnt sich. Hat man sich für eine Marke entschieden (hier: Anhänger-, nicht Biermarke), so kann der nächste Punkt in Angriff genommen werden: die Frage nach der Bauweise.
2. Offene oder geschlossene Konstruktion?
Während einfache Typen nur mit Bodenplatte und Laufrädern daherkommen, verfügen andere bereits über ein seitliches Gestänge, das die Fracht, ob nun flüssig oder im festen Aggregatzustand, an Ort und Stelle halten soll. Problem: Kleinteile rutschen gerne mal durch das Gestänge und bleiben auf der Strecke. Eine zielführende Lösung bieten Anhänger mit robusten Seitenwänden oder eingefasster Transportbox.3. Radachse und Deichsel
Wieviel ein Anhänger zu tragen vermag, hängt von vielen Komponenten ab, hauptsächlich aber auch von der Qualität der Radachse sowie der Deichselaufhängung. Die Käuferrezensionen auf den Händlerseiten liefern Hinweise, dass vor allem bei den besonders erschwinglichen Modellen genau hier die typischen Empfindlichkeiten liegen. Die Mehrheit der handelsüblichen Lastenanhänger kann es mit einer maximalen Zuladung von etwa 40 Kilogramm aufnehmen, was für jeden Wochenendeinkauf absolut ausreichen sollte. Bessere Modelle gehen mitunter hoch bis auf 60 Kilogramm. Bei der Anschaffung sollte eventuell auch darauf geachtet werden, dass die Räder mit einem Schutzbügel versehen sind, denn Hauswände und Laternenmasten zählen zu den natürlichen Feinden eines jeden Anhängers.4. Zusatzausstattung: Das sollte auch nicht fehlen
Gerade in Bezug auf Kleinigkeiten offenbart sich die Alltagstauglichkeit. Neben üblichen Sicherheitsmerkmalen wie Reflektoren und ein Rücklicht kann sich auch eine Regenplane als nützlich erweisen. Spanngurte sollten beim Kauf auch nicht vergessen werden. Ein hoher praktischer Nutzen ergibt sich bei den faltbaren Exemplaren der unmotorisierten Transportzunft, denn zusammengeklappt lässt sich der Anhänger besser verstauen.