Das Wichtigste auf einen Blick:
- einfache Verbindung von Metallen
- je nach Metallart und -dicke unterschiedliche Schweißverfahren nötig
- für Heimwerker MIG/MAG-Schweißgeräte sinnvoll
- E-Handschweißen ideal für unlegierte Stahlarbeiten
- immer auf ausreichenden Arbeitsschutz achten
Will man metallene Werkstoffe dauerhaft miteinander verbinden, ist ein Schweißgerät genau richtig. Der Industriearbeiter kennt mehr als zwanzig verschiedene Schweißverfahren. Der Handwerker und ambitionierte Hobby-Schweißer muss sich in der Regel zwischen drei hauptsächlichen Techniken entscheiden.
Während dabei das autogene Schweißen nach und nach in den Hintergrund gerät, wird das Schutzgasschweißen (MIG/MAG sowie WIG) immer attraktiver. Das Elektrodenschweißen (E-Schweißen) ist unter Heimwerkern ebenfalls weit verbreitet. Letztendlich entscheidet wie so oft das Werkstück darüber, zu welchem Schweißgerät Sie greifen müssen.
E-Handschweißen, Lichtbogenschweißen, MMA - viele Namen, eine Art zu schweißen
Besonders beliebt ist im Privatbereich das einfache Elektrodenschweißen. Die entsprechenden Geräte verzichten auf teures und schwierig zu transportierendes Schutzgas. Elektroden-Schweißgeräte sind besonders kompakt gebaut und daher leicht einzusetzen. Zwischen der abschmelzenden Elektrode und dem Werkstück entsteht ein Lichtbogen, der durch seine Hitze den Werkstoff an der Schweißstelle aufschmilzt. Daher wird das Schweißen mit einem Elektrodenschweißgerät auch Lichtbogenschweißen genannt. Beim Abbrennen der Elektrode werden Gase frei, die die Schweißstelle vor der Umgebungsluft und somit vor Oxidation schützen. Nach dem Abkühlen bleibt auf der eigentlichen Schweißnaht die sogenannte Schlacke zurück, die Sie mit einem Schlackehammer abklopfen müssen.Die Elektroden-Schweißgeräte gibt es als schlichte Ausführungen bereits für unter 100 Euro. Diese sind aber nur bedingt empfehlenswert, denn bei ihnen kommen meist nur Elektroden mit bis zu 2,5 Millimetern Dicke zum Einsatz. Auch der einzustellende Schweißstrombereich ist nicht sehr groß. Das ist für einige Werkstoffverbindungen oder massive Werkstücke schlicht zu wenig. Außerdem müssen die Geräte dieses Kostensegmentes häufiger lange abkühlen und benötigen eine träge Sicherung.
Nicht zuletzt stört bei jedem dieser Geräte das beständige Austauschen der Elektroden und das Entfernen der Verbrennungsrückstände der Elektroden, was nicht selten den Arbeitsfluss abrupt unterbricht. Will man diese Nachteile umgehen, muss man für diese Schweißgeräte mehr investieren. Dann stellt sich aber die Frage, ob man sich nicht gleich für ein Schutzgas-Schweißgerät entscheiden sollte. Jedoch gibt es unter den Elektroden-Schweißgeräten auch besonders effektive Inverter-Schweißgeräte, deren Wirkungsgrad deutlich besser ist. Sie gleichen Stromschwankungen aus. Mit ihnen lassen sich stark dynamische Schweißprozesse besser regeln, zudem verfügen sie in der Regel über zusätzliche Komfortfunktionen.
Vorteile | Nachteile |
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Welche Schutzgas-Schweißgeräte gibt es?
Mit einem Schutzgas-Schweißgerät kann ausdauernder gearbeitet werden. Ein Elektrodenwechsel ist bei dieser Methode während des Arbeitens nicht mehr notwendig, da die Elektrode nicht verbraucht wird und eine konstante Länge hat. Dafür müssen Sie eine Drahtspule einlegen, die dann mittels Motor über das Griffstück automatisch zugeführt wird. Gleichzeitig strömt durch das Griffstück auch das Schutzgasgemisch punktgenau auf die Schweißstelle. Das Gas schützt auch hier die Schweißstelle vor Oxidation.Die entsprechenden Gasflaschen können Sie per Pfandsystem im Fachhandel oder bei Baumärkten ausleihen. Das Schutzgas ist ungiftig und es entsteht weniger Rauch als beim Elektrodenschweißen. Bei sogenannten Fülldraht-Schweißgeräten entfallen die Gasflaschen, da hier kein zusätzliches Gas zugeführt werden muss - es ist im Draht enthalten. Schutzgasschweißgeräte sind in der Anschaffung teurer als einfache E-Handschweißgeräte.
Metall-Inert-Gas-Geräte (MIG)
- für Aluminium/ Aluminiumlegierungen [Nichteisen-Metalle]
- schweißen mit reaktionsträgen (inerten) Gasen z.B. reines Argon oder Helium
- die Gase schützen die Schweißstelle, ohne an der Bildung der Schweißnaht beteiligt zu sein
- schnelleres Schweißen, da Draht automatisch zugeführt wird
- nicht so präzise Schweißnähte wie beim WIG-Schweißen
- nur bei Windstille möglich
- für Rohr-, Bau- und Kesselstahl
- schweißen mit aktiven Gasgemischen wie Kohlendioxid und Argon; Helium mit Sauerstoff oder Sauerstoff und Argon
- die Gase können auf die Schweißnaht Einfluss nehmen
- schnelleres Schweißen, da Draht automatisch zugeführt wird
- Schweißnähte wie beim MIG-Schweißen
- nur bedingt im Freien anwendbar
- für legierten Stahl oder Leichtmetalle geeignet
- werden auch TIG- oder GTAW-Schweißgeräte genannt
- als inertes Gas wird meist Argon verwendet
- die Wolfram-Elektrode wird per Hand zugeführt; schmilzt nicht beim Schweißen
- langsames Schweißen, dafür saubere und präzise Schweißnähte
- nur in windgeschützten Bereichen anwendbar, da Gase draußen leicht verweht werden
- mit Gleichstrom (DC): Schweißen von legiertem/unlegiertem Stahl möglich
- Wechselstrombetrieb (AC): Leichtmetalle und Aluminium schweißen möglich
Autogen-Schweißen nur was für Profis
Zum Verbinden und Verformen von Werkstücken mit geringer Dicke mittels Schweißflamme, zum Beispiel in der Kunstschlosserei, werden Autogen-Schweißgeräte verwendet. Diese bestehen aus einem Schweißbrenner mit Gasflasche. Sie sind auch als Gasschmelzschweiß-Gerät (G) bekannt. Das Metall wird mittels der Verbrennungsgase erhitzt. Das langsame Verfahren eignet sich sowohl zum Schweißen dünner Bleche und einiger Metalle als auch für Reparatur- und Auftragsschweißung, insbesondere im Heizungs-, Installations- und Rohrleitungsbau und ist daher nur bedingt für Do-It-Yourself-Anwendungen geeignet. Mit Autogengeräten vereinen Sie die Arbeiten von Schweißen, Löten und Brennen miteinander. Wer mit diesem Verfahren arbeiten möchte, kann richtig tief in die Tasche greifen.Arbeitsschutz
Schützen Sie sich beim Schweißen mit der richtigen Ausrüstung. Ein automatischer Schweißhelm und Lederhandschuhe dürfen in keinem Fall fehlen. Durch einen Automatikhelm haben Sie zum Schweißen beide Hände frei und können sich vor allem als Anfänger voll auf das Schweißen und die Nähte konzentrieren. Die Helme verdunkeln sich automatisch, um Verblitzungen der Augen durch den Lichtbogen zu vermeiden. Festes Schuhwerk und eine lederne Schweißerschürze sind ebenfalls ratsam.Worauf muss ich im Allgemeinen beim Kauf eines Schweißgerätes achten?
- hoher Schweißstrom (in A angegeben): Je dicker das Material, desto mehr Leistung ist nötig
- Schweißtemperatur sollte gut regelbar sein
- eine Hochfrequenzzündung ist komfortabel und materialschonender für die Elektrode
- je höher die Einschaltdauer eines Schweißgerätes, desto länger können Sie damit arbeiten, bevor es abkühlen muss (Angaben in Prozent)
Welche Schweißgeräte eignen sich für den Heimwerker?
- Elektrodenschweißgeräte für den Einstieg
- für mehr Spielraum beim Material Kombi-MIG-/MAG-Schweißgeräte