Stärken
Schwächen
Selbstverständlich können Sie jedes PC-Spiel auch mit einer Standardtastatur bewältigen, spezielle Gaming-Tastaturen bieten aber – zumindest für einige Spiele-Genres – ein Plus an Spiel-Komfort. Außerdem punkten die dedizierten Gaming-Tastaturen oftmals mit extravaganten Designs in typischer Gaming-Ästhetik.
Wie bewerten Fachmagazine Gaming-Tastaturen in ihren Testberichten?
Als wichtiges Zusatzfeature gelten die Makrotasten sowie die Option, Profile anlegen zu können. Mit den beiden Funktionen kann das Keyboard auf die persönlichen Präferenzen zugeschnitten und das Spiel schneller gemacht werden. Entsprechend liegt auf diesen Eigenschaften auch der Fokus der Tester. Hierbei wird insbesondere darauf geachtet, ob nur spezielle Makrotasten programmiert werden können oder prinzipiell alle. Im Idealfall gibt es beides: Alle Tasten sind programmierbar, es gibt aber auch extra Spezialtasten.Ein weiterer Fokus liegt dabei auf der Frage, wie gut sich die Tasten programmieren lassen, denn die Software nimmt hierbei eine Schlüsselposition ein. Insbesondere die einstellbaren Zeitintervalle zwischen den Tastenbefehlauslösungen werden dabei unter die Lupe genommen. Hier hat jedes Produkt so seine spezifischen Voreinstellungen und Möglichkeiten, mehr oder minder beschränkt. Ferner spielt in diesen Bereich auch hinein, mit welchen Leuchtmustern die Tastatur versehen werden kann. Die Optik spielt heute für viele, insbesondere jugendliche Spielefans, eine enorme Rolle: Ist nur eine Farbe möglich oder besitzt das Modell eine RGB-Beleuchtung? Sind Überläufe möglich oder nur harte Farbwechsel? Leuchten alle Tasten, sind sie individuell belegbar oder leuchten nur ganze Blöcke?
Bei all diesen Extrawünschen tritt in vielen Tests die Frage fast in den Hintergrund, wie gut es sich nun eigentlich mit der Tastatur tippen lässt. Das hat aber bei Gamern ohnehin weniger Gewicht, weil es eher auf die Tastenkombinationen als auf das Vieltipper-Gefühl ankommt. Trotzdem wird in Tests zumindest auf einen Aspekt eingegangen: Ob es sich nämlich um eine mechanische oder Membran-Tastatur handelt. Denn bei Spieler:innen stehen mechanische Tastaturen hoch im Kurs, da diese ein klareres Feedback liefern als Membran-Tastaturen, zudem sind sie viel langlebiger. Und das wiederum ist für Gamer, die gerne stundenlang auf den gleichen Tasten herumhacken, von ganz praktischer Bedeutung.
Wozu dienen Makrotasten genau? Wie funktioniert das?
Vor allem in Strategiespielen tritt häufig der Fall auf, dass mehrere identische Befehlsfolgen regelmäßig aufgerufen werden müssen. Dasselbe gilt in etwas abgeschwächter Form auch für Shooter. Mit einer Gaming-Tastatur lassen sich diese wiederkehrende Tastenanschläge in einem sogenannten Makro abspeichern, das heißt, die komplexe Befehlsfolge kann anschließend allein durch das Drücken einer einzelnen Taste aktiviert werden. Die Aufzeichnung erfolgt entweder manuell über den Treiber oder, etwas komfortabler, direkt aus dem Spiel heraus (On the Fly). Bei einigen Modellen kann sogar die Verzögerung zwischen den einzelnen Tastenbefehlen individuell angepasst werden, ansonsten erfolgt die Tastenfolge in einem vorgegebenen Intervall.Darüber hinaus ermöglichen die Keyboards teilweise auch, Makros zu einem oder mehreren Profilen zusammenzufassen. Dieses Feature ist besonders für User interessant, die unterschiedliche Genres/Games bespielen. Die einzelnen Modelle unterschieden sich in der Anzahl der mit Makros belegbaren Tasten und der Profile, mitunter finden sich auch über das Standardlayout hinausgehende Sondertasten auf dem Keyboard, die für Makros benutzt werden können. Übrigens: Makros lassen sich auch unabhängig vom Gaming sinnvoll nutzen, etwa für die Bildbearbeitung, und mittels der Profile kann eine Tastatur auf unterschiedliche Einsatzbereiche individuell zugeschnitten werden. Eine Gaming-Tastatur bietet daher mitunter auch für Nicht-Gamer einen hohen Mehrwert. Optimal ausgestattet ist eine Tastatur für Gamer dann, wenn sie einen integrierten Speicher für Profile und Makros besitzt. So können Sie Ihre gewünschten Einstellungen auf der Tastatur selbst ablegen und auch auf diese zugreifen, wenn Sie an einem fremden Rechner zocken wollen. Für Turniere und LAN-Partys ist das ein riesengroßer Vorteil.
Gibt es vorbelegte Makrotasten und andere nützliche Extras?
Eine beliebte Zusatzausstattung sind oft Sondertasten für die Steuerung eines Multimediaplayers oder zum schnellen Aufruf von Programmen. Diese Tasten haben allerdings für das Spielen selbst einen eher untergeordneten Nutzen und sind für viele Gamer daher meist nur ein reines Komfort- oder sogar Luxus-Feature. Das trifft auch auf Displays zu, auf denen entweder allgemeine Angaben zur Hardware oder spielerelevante Informationen angezeigt werden können. Eine sperrbare Windows-Taste dagegen ist für viele Gamer Pflicht – die Gefahr, durch das versehentliche Drücken dieser Taste unverhofft das Spiel zu beenden, ist einfach zu groß.
Ebenfalls sehr sinnvoll sind Modelle, bei denen häufig benutze Tasten (WASD, Pfeiltasten) hervorgehoben sind, entweder farblich oder durch eine Beleuchtung. Im ersteren Fall stehen dafür austauschbare Tasten oder Überzüge zur Verfügung. Tastaturen wiederum, die komplett mit einer Hintergrundbeleuchtung oder, qualitativ besser, einzeln beleuchteten Tasten ausgestattet sind, lassen sich im Dämmerlicht, etwa auf einer LAN-Party, besser bespielen. Für Perfektionisten stehen dafür Modelle mit einer frei konfigurierbaren Beleuchtung (Umfang der Beleuchtung, Farbauswahl) zur Verfügung, die außerdem teilweise mit optischen Leckerbissen aufwarten. Auch ein Kopfhöreranschluss wird von vielen Spielern als sinnvolles Ausstattungsmerkmal angesehen.
Was ist ein "N-Key-Rollover"?
Da Befehlsfolgen in vielen Spielen eine große Rolle spielen, sollten die Tastatur dazu in der Lage sein, gleichzeitig ausgeführte Tastenanschläge fehlerfrei zu interpretieren. Gaming-Tastaturen unterscheiden sich in der Anzahl der Tasten, die gleichzeitig gedrückt werden können, kenntlich gemacht in der Angabe zum N-Key-Rollover, wobei N die Variable für die Anzahl der Tasten ist: 6KRO heißt also, dass maximal sechs Tasten erkannt werden. Für ambitionierte Strategiespieler ist eine 6KRO-Tastatur vollkommen ausreichend, Shooter-Spieler kommen sogar mit weniger aus. Einige Modelle bieten aber auch einen viel höheren NKRO-Wert, der jedoch nur dann ausgeschöpft werden kann, wenn die Tastatur über eine PS/2-Schnittstelle angeschlossen wird. In diesem Fall können sogar theoretisch alle Tasten gleichzeitig angeschlagen werden, über die USB-Schnittstelle ist die Zahl auf sechs begrenzt. Wichtig ist dabei im Hintergrund die korrekte Anschlussweise der Tasten: Sind sie jeweils einzeln angeschlossen oder ist es die preiswerte Lösung mit einem Grid, in welchem die Position der gedrückten Taste von der Software berechnet wird? Nur Letztere sind für das sogenannte Ghosting empfänglich.Was ist der Unterschied zwischen mechanischen und Rubberdome-Tasten?
Mittlerweile haben mechanische Tastaturen zahlreiche Fans gewonnen, nachdem sie in den 2000ern fast vom Markt verschwunden waren. „Mechanisch“ werden sie genannt, weil in jeder einzelnen Taste ein Schalter mit einer Feder steckt, die dafür sorgt, dass die Taste nach dem Anschlag in ihre Ausgangsposition zurückschnellt. Bei den herkömmlichen Tastaturen geschieht dies über ein Gummiband. Mechanische Modelle bieten einen deutlich präziseren Anschlag als eine Rubberdome-Tastatur, außerdem müssen die Tasten nicht komplett durchgedrückt werden.Einige Modelle geben sogar neben dem besseren physischen sogar ein hörbares Feedback. Ferner ist die Lebenszeit länger, die Tasten halten wesentlich mehr Anschläge aus, wobei sich auch der Anschlag selbst kaum verändert, was bei einer normalen Tastatur eher weniger der Fall ist. Bei ihnen müssen einzelne, häufig benutzte Tasten mit der Zeit meist stärker angeschlagen werden. Mechanische Tastaturen werden vor allem von ambitionierten Spielerinnen und Spielern bevorzugt, da sie präziser und auch insgesamt robuster sind. Sie sind aber auch entsprechend teuer. Beachten Sie zudem, dass mechanische Tastaturen lauter sind als ihre Membran-Kollegen. Für Büros oder Haushalte, in denen empfindliche Menschen leben, ist das oft untragbar. Zwar bieten einige Schalter-Hersteller (vor allem Cherry) besonders leise Schalter an – doch selbst diese geben immer noch ein lauteres Tippgeräusch von sich.