Dass sich eine Steuererklärung lohnt, belegt Statistiken: Neun von zehn Lohnsteuerzahlern erhielten 2006 Geld vom Staat zurück, im Schnitt 800 Euro. Aber auch der Kauf einer Spezialsoftware für Steuererklärungen lohnt sich. Tests belegen, dass das Gros der aktuellen Programme ausgereift und bedienerfreundlich ist und sich daher für die meisten Lohnsteuerzahler bestens lohnt. Insbesondere Neulinge, die ihre erste Erklärung abgeben wollen/müssen, können von den Assistenten durch den Formulardschungel profitieren.
Ein scheinbar trivialer und dennoch wichtiger Hinweis vorab: Eine Steuererklärungs-Software muss steuerrechtlich up to date sein. Die Produktbezeichnungen hingegen führen immer wieder zu Irritationen bei den Kunden. So wird die Programmversion für das (beispielsweise) Steuerjahr 2010 in der Regel als „Steuererklärungssoftware 2011“ und nicht, wie eigentlich zu erwarten wäre, als „Version 2010“ verkauft – ein Fallstrick, über den Käufer immer wieder gerne stolpern, da nur selten ein Zusatz darauf hinweist, auf welches Steuerjahr sich die Software eigentlich bezieht.
Die gängigen Programme sind seit mehreren Jahren kontinuierlich auf dem Markt, die Versionen sind technisch nahezu identisch und werden lediglich inhaltlich auf den neuesten Stand gebracht. Für den markentreuen Benutzer bedeutet dies, dass er mit der neuesten Version ohne Probleme auf seine Vorjahresdaten zurückgreifen kann. Dieser Datenimport in die aktuellen Formulare erleichtert die Abfassung der Steuererklärung ungemein – man sollte sich im Erstfall also am besten auf eine Software festlegen. In puncto Aufbau und Funktion wiederum unterscheiden sich die Programme ebenfalls kaum. Einen gewissen Mehrwert bieten Programme, die beispielsweise auf einen USB-Stick installiert und daher an jedem beliebigen Rechner gestartet werden können, sowie ausführliche Bedienhandbücher mit weiterführenden Tipps, die von einigen Herstellern immer häufiger aus Kostengründen ersatzlos gestrichen werden.
Zentrale Aufgabe der Software ist es, den Benutzer an die Hand zu nehmen und Schritt für Schritt durch die Steuererklärung zu führen. Dies geschieht entweder anhand der einzelnen, für den Benutzer relevanten Formulare oder nach Maßgabe der jeweiligen persönlichen Lebenssituation – hinsichtlich der Bedienerfreundlichkeit, auch für Neulinge, gibt es dabei keinerlei nennenswerten Qualitätsunterschiede. Die Software unterzieht den kompletten Erstellungsprozess einer permanenten Plausibilitätsprüfung, weist also auf Eingabe- und Tippfehler und steuerrechtliche Widersprüche hin. Außerdem werden Fachtermini erklärt und Tipps gegeben. Vor allem Letztere machen die Programme für steuerrechtlich Unbedarfte Benutzer interessant – am Ende winkt nämlich nicht selten eine merklich höhere Rückzahlung, weil der Benutzer auf Optionen zur Steuerminderung (etwa Grundfreibeträge, Abzug von Sonderausgaben) hingewiesen wurde. Die Software berechnet ferner noch die genaue Steuerschuld / Rückzahlung und übernimmt die Datenübertragung ans Finanzamt – kurzum: Sie bietet eine komplette Rundumversorgung.
Die gängigen Programme richten sich sowohl an Arbeitgeber und Rentner als auch an Freiberufler, Selbständige und Kleingewerbetreibende. Tests haben ergeben, dass die Programme lediglich bei komplizierten Steuerfällen an ihre Grenzen stoßen. Für alle übrigen Steuerzahler lohnt sich die Investition in die ab rund 15 Euro erhältlichen Steuererklärung-Programme aber auf jeden Fall – und die Anschaffungskosten können übrigens ebenfalls abgesetzt werden.
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