Das Wichtigste auf einen Blick:
- Breites Spektrum an altersgerechten Rutschen mit unterschiedlichem Spielwert
- Häufige Typen sind freistehende Rutschen, Hangrutschen, Anbaurutschen
- Häufige Kritik an Knickausläufen, porösem Material oder zu schmalen Stufen
- Hangrutschen kommen ohne Spielturm-Gestell mit Bodenverankerung aus
- Bei Hangrutschen auf Hangabsicherung und Stabilisierung der Seitenbereiche achten
- Erhöhter Spielwert durch verstellbare Winkel, Wasseranschluss und Wellenform
Zu frühe Erfahrungen mit Langeweile sind zu vermeiden, wenn es um die Wahl des passenden Spielgerätes geht. Solche entwicklungspsychologischen Grundsatzfragen können sich bei der Auswahl einer simplen Rutsche entzünden, und wer sich im Internet etwas umsieht, erfährt vom heimlichen Wettbewerb der Hersteller um die besten Gegenstrategien: altersgerechte Rutschlängen, -höhen und -winkel, Wasseranschluss, Wellenform und Gestaltung des Auslaufteils und eine standesgemäße Stimulation durch unterschiedliche Rutschentypen – all das sind kaufrelevante Kriterien und keineswegs überzogen, wie ein Klick in die Bewertungsplattformen zeigt. Das Bauchgefühl ist ein schlechter Ratgeber, denn die Auswahl ist viel zu groß geworden – ähnlich wie bei den Sandkästen, Spielhäusern und Spieltürmen.
Freistehende Rutschen
Eine erste Orientierung sind die Altersempfehlungen der Hersteller, die vielfach sehr großzügig gefasst werden. Denn wer kauft schon eine freistehende Rutsche für seinen Dreijährigen, die er ein Jahr später mangels Attraktivität wieder entsorgen darf? Die Strategie der Hersteller geht aber noch weiter: Verstellbare Winkel wie bei der Big Fun-Slide können die Nutzungsphase verlängern, solche mit Wasseranschluss und Wellenform aber auch verdichten – heißt: Hier dürfte der Spieleifer nicht so schnell abkühlen wie bei einer herkömmlichen Rutsche, deren Rutschauslauf womöglich auch noch so gestaltet ist, dass er nicht an ein Planschbecken angedockt werden kann.Solch eine Enttäuschung haben die Franzosen beispielsweise mit der Smoby KS Rutsche produziert, deren stabilisierende Mittelstrebe bodennah fixiert war und nicht über den Rand eines Gummiplanschbeckens gestellt werden konnte. Eine häufige Kritik an Kunststoff-Rutschen von Elternseite lautet, dass die Hersteller es mit der Ergonomie etwas zu gut gemeint haben könnten. Der Handlauf zu dick, die Sicherheitsgriffe von Kinderhänden kaum zu greifen und die Trittstufen so durchrutschsicher, dass dick beschuhte Kinderfüße schon ganz gezielt einfädeln müssen, um sich in die Höhe zu arbeiten. Auch für spontan bremsende Knick-Ausläufe mit Sturzgefahr und durch Witterungseinflüsse porös werdende Rutschflächen hagelt es Kritik.
Hang- und Anbaurutschen
Hangrutschen haben sich als eine Sonderform herausgebildet und inzwischen größte Beliebtheit vor allem in Kitas und Spielanlagen, aber auch in großen Privatgärten mit Hanglage erarbeitet. Der Online-Markt hält sie als Kunststoff- oder Metallrutschen und meist in Wellenform vor und in einer Länge von bis weit über 300 Zentimeter, für die Einbettung und sichere Fixierung am Hang muss der Kunde allerdings selbst sorgen. Der große Vorteil solcher Modelle liegt im Verzicht auf ein Spielturm-Gestell mit Bodenverankerung, die durchaus aufwendig sein kann und eher die Hobby-Architekten als Freunde mobiler Bauten ansprechen dürfte, die mit dem Legen von Betonfundamenten und einbetonierten Bodenankern überfordert wären.Allerdings sind auch hier besondere Sicherheitsanforderungen zu stellen. Dazu gehören die Hangabsicherung und Stabilisierung der Seitenbereiche beispielsweise durch Rundhölzer, Erdanker oder Pflöcke, auch müssen Einsitzteil und Rutschauslauf fest mit dem Erdreich verbunden werden. Anbaurutschen wiederum sind Spezialisten für die modularen Systeme der großen Spielturmanbieter wie Wickey, Serina, Loggyland oder Gartenpirat und in der Regel auf die Podesthöhen ihrer hauseigenen Spielanlagen abgestimmt. Wer Auflagenbreite und Winkelverhältnisse berücksichtigt, kann sie meist auch mit Gestellen anderer Marken oder Eigen-Konstruktionen verbinden.