Das Wichtigste auf einen Blick:
- Ähnlicher Aufbau wie 5.1-System plus zwei zusätzliche Surround-Speaker
- 7.1-System benötigt Raumgröße von über 30 qm² für guten Klang
- Selten 7.1-Sets bei Herstellern im Angebot
- Upgrade von 5.1-Systemen auf 7.1-Systemen von einigen Herstellern unterstützt
- 7.1-AV-Receiver nötig, teurer als 5.1-AV-Receiver
- 3D-Codecs wie Dolby Atmos für 7.1-Anlagen prädestiniert, noch wenig Angebote
Das 7.1-System unterm Mikroskop
Wie beim 5.1- setzt sich auch das 7.1-Lautsprechersystem aus einem Center-Speaker, einem Paar Front-Lautsprechern, zwei Surround-Lautsprechern und einem Subwoofer zusammen. Der Unterschied: Zwei weitere Surroundspeaker - auch Rear-Speaker oder Surround Backs genannt - runden das Grundgerüst ab und sollen für eine verbesserte Klangtiefe sorgen. Statt 6 kommen hier also gleich 8 Lautsprecher zum Zuge, die dazu dienen große Räumlichkeiten mit Heimkinoklang auszufüllen. Die Aufstellung der Surround Backs erfolgt hinter dem Hörbereich und sollte für eine optimale Klangwiedergabe genügend Raum zum Sitzbereich und zur Wand lassen. Bei letzterer wird ein Abstand von etwa 10 Zentimetern empfohlen. Ebenfalls wichtig: den Subwoofer nicht in einer Ecke platzieren, um zu dominante Bässe zu vermeiden. Für genügend Kraft sorgt sowohl beim 5.1- als auch beim 7.1-Surround-System kein Verstärker, sondern ein entsprechender AV-Receiver. Unser Tipp: Starten Sie mit einem 5.1-System, greifen Sie zu einem 7.1-AV-Receiver. Dieser kostet zwar etwas mehr, kann aber auch für 5.1-Surround-Systeme verwendet werden und ermöglicht Ihnen ein späteres Upgrade, falls Sie Ihr System auf 7.1 umbauen möchten. Weitere Tipps erhalten Sie in unserem Ratgeber zu 5.1-Surround-Systemen.
Darauf sollten Sie vor der Anschaffung achten
Nicht immer lohnt der Griff zum 7.1-Surround-Sound-System. So können 7.1-Anlagen den Klang zwar verbessern, dies gelingt aber nur dann zufriedenstellend, wenn Ihr Heimkino auch die entsprechende Räumlichkeit bietet. Die empfohlene Zimmergröße liegt in der Regel bei über 30 Quadratmetern. Fällt Ihr Heimkinozimmer kleiner aus, schadet das 7.1-Soundsysteme dem Klang eher, als dass es ihm hilft - ein 5.1-System ist in diesem Fall also die bessere Wahl. Ebenfalls wichtig: Nicht nur der Raum, auch der Abstand zwischen Rear-Speaker und Sitzposition darf nicht zu gering ausfallen, damit eine gute Klangabgabe möglich ist. Daneben sollten Sie die Anschaffungskosten im Auge behalten, die bereits beim 7.1-AV-Receiver höher ausfallen als bei einem 5.1-System - 7.1-Surround-Sound-Sets bieten Hersteller zudem seltener an, sodass Sie in den wenigstens Fällen von einem guten Set-Preis profitieren können.
Außerdem gut zu wissen: Längst nicht alle Blu-rays bieten eine 7.1-Tonspur, was zur Folge hat, dass die zusätzlichen Surround-Lautsprecher gar nicht bespielt werden. Achten Sie darauf, dass Codecs wie Dolby True HD oder DTS HD Master unterstützt werden - beide Codecs sorgen dafür, dass die richtige Tonspur an die Surround Backs geliefert wird.
Aufbau: Welche Möglichkeiten gibt es?
Set-Angebote, wie Sie sie bei 5.1-Surround-Systemen erhalten, sind bei 7.1-Anlagen selten. Auf günstige Set-Preise und bereits vorab aufeinander abgestimmte Lautsprecherboxen müssen Sie meist verzichten. Dies bedeutet zwar etwas mehr Arbeit und einen höheren Anschaffungspreis, hat aber den Vorteil, dass Sie das System individuell auf Ihre Räumlichkeiten und Ihren Sound-Geschmack abstimmen können. Um unnötige Ausgaben zu vermeiden, sollten Sie ein Budget festlegen, bevor Sie auf die Suche nach den passenden Komponenten gehen. Achtung: Da es sich bei Ihrem System später um ein Einzelstück handelt, entfällt bei Problemen natürlich auch ein entsprechender Support.Sind Ihnen Aufwand und Kosten zu hoch, können Sie zunächst ebenfalls auf ein 5.1-Set zurückgreifen. Hier bieten die Hersteller bereits gut aufeinander abgestimmte Systeme zu einem akzeptablen Preis an. Für das Upgrade zu einem 7.1-System stellen einige der Hersteller zudem passende Aufbau-Sets zur Verfügung, wie es Teufel etwa bei seinem LT4-System macht. Auf eine individuelle Klangabstimmung müssen Sie bei dieser Möglichkeit allerdings verzichten.