hörBücher prüft Hörbücher (11/2010): „Sachhörbücher“

„... Bachmann beschreibt alles mit einer sprachlichen Kraft, der man sich kaum entziehen kann. Anna Thalbach greift diesen Ton auf – mit der gebotenen Zurückhaltung für den historischen Text und der notwendigen Emotionalität für den literarischen. ... Heikko Deutschmann gelingt es, sogar die Herausgeber-Kommentare zum Text so zu sprechen, dass sie sich wie selbstverständlich in das Gehörte einfügen. ...“

„Vom TV kennt man Dieter Moor als Meister der unterhaltsamen und gewitzt-ironischen Rede. Weil er das vor dem Mikrofon genauso beherrscht wie vor der Kamera, schlägt das Hörbuch zunächst klar den gedruckten Text, denn Moor wickelt den Hörer mit seiner engagierten Ansprache um den Finger. ... Selbst bei den alltäglichsten Ereignissen setzt er Spannungspunkte. Frech dagegen die Kürzungen. ...“

„... Heiner Heusinger erzählt die Geschichte der berühmten Königin ruhig und andächtig, unterbrochen von Einschüben mit Gedanken und Gefühlen Elisabeths. Durch Heusingers eindringliche Lesung werden die geschichtlichen Fakten anschaulich und leicht verdaulich dargestellt, fast fühlt man sich in einem historischen Roman. ...“

„... Die Intensität birgt auch die Lesung von Andreas Fröhlich, der einmal mehr seine wohlklingende und vielseitige Stimme einsetzt, um sanfte Passagen ebenso gelungen zu transportieren wie die kernigen Sätze des Wegelageres und Volkshelden Ned Kelly. Sehr passend ist auch die Musikdramaturgie von Regisseurin Corinna Hesse. Sie setzt die traditionelle Musik der Ureinwohner, die berühmte Volksballade ‚Waltzing Matilda‘ und klassische Musik als akustische Farbtupfer ein ...“

„... Der interessante Inhalt wird in einem Wechsel aus Vortrag und Frage-Antwort-Sequenzen lebhaft vorgetragen und fesselt so, dass man andere Tätigkeiten unterbricht, um sich voll auf das Hörbuch zu konzentrieren und die eigene Situation permanent zu reflektieren.“

„... Dass das Hörbuch zudem noch so gut gelungen ist, liegt daran, dass die zwei einfach sympathisch rüberkommen. Hacke mit fester Stimme direkt und gradlinig, di Lorenzo mit einem feinen, nonchalanten Singsang, verschmitzt und immer ein wenig ironisch. In der Abwechslung eine ideale Ergänzung. Die beiden können nicht nur sehr gut schreiben, sie können ihre Geschichten auch sehr gut erzählen. Gewinnend erzählen. ...“

„... Ralph Caspers liest so, als habe er das Buch geschrieben, und verschmilzt schnell mit dem Inhalt des Hörbuchs. Eine souveräne und dem Tenor des Autors angepasste Lesung des Fernseh-Moderators.“

„... die im Plauderton präsentierten Fakten und Anekdoten wirken für sich allein, sind kenntnisreich und überraschend zugleich. So braucht es nur noch einen guten Sprecher wie Oliver Rohrbeck, der guten Vorlage zu folgen. Highlight: seine kurze, aber prägnante Stimmenimitation eines gewissen Adolf H.“

„.... Beim Hören ist diese Faktendichte teilweise etwas anstrengend, so dass Hörhappen Sinn machen. Oder man einfach das Ganze mehrfach hört, da vermutlich jedes Mal wieder etwas Neues entdeckt wird. Zum Glück wird all dies charmant aufbereitet – eine unterhaltsame Lehrstunde.“

„... Willemsens Stimme ist angenehm, sanft und sehr lebendig. Er erzählt voller Inbrunst, doch leider über weite Strecken viel zu schnell. Und eben diese Schnelligkeit nimmt einem die Zeit, das Gehörte zu verarbeiten. Das ist aber dringend nötig bei seiner literarischen Erzählweise und den vielen fremden Eindrücken. Dadurch ist es mitunter sehr anstrengend, ihm zu folgen. Man muss Pausen machen, um bis zum Ende des liebevoll gestalteten Hörbuchs zu gelangen. Das lohnt sich aber unbedingt!“

„... Dass sie gewohnt ist, Vorträge zu halten, merkt man an der Art, wie sie spricht: ebenfalls klar und deutlich, manchmal spröde und sehr ruhig. Fast so, als wolle sie sich selbst beruhigen. Ihre Stimme und die Art, wie Miriam Meckel schreibt, sind exakt aufeinander abgestimmt und passen gut zu diesem Thema. ...“

„... Die ‚FAZ‘ vertraut erfreulicherweise bei der Sprecherwahl erneut auf das Trio Pessler, Zaradic und Kästle. Sie hauchen den Artikeln Leben ein, ohne dass der sachliche Ton verloren geht.“

„... Dieses Hörbuch eignet sich nur, wenn man sich permanent Notizen machen kann, also keinesfalls fürs Auto. ... Die Oberflächlichkeit des Galopps drückt sich auch im Booklet aus, das leider nicht mal eine Übersicht enthält. Durch die Vereinfachung anerkannter Testverfahren erhält dieses Hörbuch den Psychotestcharakter einer Illustrierten zwischen Kreuzworträtsel und Sudoku, also wirklich easy.“

„... Hunderte von Paragraphen und Absätze werden hier unkommentiert abgearbeitet. Die Wortblasen verstopfen schon bald die Gehörgänge, tatsächlich unterhaltsame Zeilen zerlaufen zu einem hässlichen Brei aus toter Sprache. Das Kalkül – ‚das Star-Vehikel wird's schon richten‘ – geht nicht auf. Das liegt nicht an Herbst, dessen Einschübe mit grenzdebiler Stimme wenigstens zwei oder dreimal ein Schmunzeln hervorrufen. ...“

„... Sicher, die Thesen sind skurril, aber leider auch öde. Da dies also weder ein komisches Sachbuch noch ein sachliches Spaßwerk ist, muss man wohl bei Sprecher Uwe Ochsenknecht Gnade walten lassen. Seine uninspirierte und häufig unbetonte Lesung passt sich lediglich dem inhaltlichen Niveau an.“