05.04.2023
Transparente Fernseher: Was kann die Displaytechnik?
Vom TV zum digitalen Gemälde – ganz schnell per Knopfdruck. Samsung macht es mit seiner „The Frame“-Reihe möglich und erspart Nutzer:innen das schwarze Loch an der Wand, sobald der Fernseher abgeschaltet ist. Noch unauffälliger sind transparente Fernseher. Einen Rundumblick zu den glasklaren Displays gibt’s hier.
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Transparent und smart: Displays vor Ort und unterwegs
Das erste Konzept eines transparenten Displays stellte der südkoreanische Hersteller Samsung 2012 auf der IFA vor. Die beiden präsentierten Panels sollten als smarte Vitrinen-Gläser eingesetzt werden und nicht nur das Produkt, sondern auch zusätzliche Videos zeigen können. Ein besonderes Interesse an der Displaytechnik zeigt auch der südkoreanische Hersteller LG. Der entwickelt neben transparenten Kühlschranktüren - „InstaViews Door-in-Door“ - smarte Display-Schaufenster oder Möbelstücke. Im OLED Shelf beispielsweise arbeiten gleich zwei halbtransparente Panels, die unter anderem Gemälde, die Uhrzeit oder das Wetter abbilden können.
Im Jahr 2020 ersetzte LG sogar im Rahmen eines Tests bei zwei U-Bahn-Linien in Beijing und Shenzhen die Fenster durch transparente OLED-Displays. Die 55-Zoll großen Panels können verschiedene Informationen wie etwa Umstiegsmöglichkeiten oder die nächsten Stationen anzeigen. In Deutschland scheint das Format ebenfalls Fuß zu fassen: Die Deutsche Bahn präsentierte im Jahr 2022 auf der Messe für Verkehrstechnik (InnoTrans 2022) erstmalig einen ähnlich ausgestatteten Konzeptzug. Transparente Displays im öffentlichen Personenfernverkehr scheinen in greifbare Nähe zu rücken.
Langsame Entwicklung: Transparente TVs im Heimkino
Im Vergleich zum öffentlichen Bereich haben transparente Displays für das eigene Heimkino bisher noch einen geringen Stellenwert. Bewegungen sind trotzdem sichtbar: Einen ersten Prototyp stellte beispielsweise Panasonic auf der IFA 2016 vor – 2020 sollte der OLED-TV TP-55ZT110 (55-Zoll) zunächst im asiatischen Raum (und Australien) angeboten werden, um später weltweit auf dem Markt zu erscheinen. Per Dimmungseinheit soll im aktivierten "Black Mode" das Licht besser gespiegelt und das angezeigte Schwarz dunkler werden. Problem: In dem verbauten dünnen Rahmen finden zusätzliche Anschlüsse kaum Platz. Neben einem HDMI-Anschluss kann der Käufer jeweils nur noch auf einen USB-Port und einen Klinken-Ausgang zurückgreifen.
Konkurrenz gab es vom Hersteller Xiaomi, der ebenfalls 2020 seinen transparenter Fernseher MI TV LUX auf den chinesischen Markt brachte. Der Kostenpunkt lag umgerechnet bei etwas über 6.000 Euro. Sein Vorteil gegenüber Panasonics Modell: Die durchsichtige "Flimmerkiste" steht auf einem breiten Standfuß. Dieser bietet dem Nutzer unter anderem drei Anschlüssen für HDMI-Stecker, zwei USB-Buchsen sowie einen integrierten Lautsprecher, der den Ton in Dolby Atmos wiedergibt. Das filigrane Design geht damit aber zugunsten der Nützlichkeit flöten. Zurück bleibt bei diesem Gerät, ebenso wie beim Panasonics Modell, die Auflösung. Diese soll Berichten zufolge nur bei Full-HD liegen und nicht UHD (4K) unterstützen.
LGs transparentes Display: Schick und smart
Auf der CES 2023 stellte LG sein neues Konzept eines transparenten TVs vor. Ob es das Modell auch auf den Markt schafft, ist bisher leider noch nicht bekannt. Interessant dafür: Einbußen bei den Kontrasten und Schwarzwerten will LG bei diesem Konzept-TV mit einer ausfahrbaren „LC-Schicht“ lösen. Ein Manko könnte hingegen etwa die Farbhelligkeit sein, diese schneidet bei transparenten OLEDs allgemein schlechter ab als bei traditionelle OLED-TVs.
Eine mögliche Lösung für die Anschluss-Problematik hat LG ebenfalls bereits auf der CES 2023 vorgestellt. Zusammen mit seinem M3 OLED TV präsentierte der Hersteller seine „Zero Connect Box“. Diese stellt alle nötigen Anschlussplätze bereit und verbindet sich vollkommen kabellos mit dem M3.
Für den normalen Haushalt dürfte der Zukunfts-TV aber noch nicht in bezahlbarer Nähe liegen. Beispielsweise liegt der Preis für LGs transparentes Display Signage bei etwa 23.000 Euro. Darunter dürfte auch das neue Modell von LG nicht fallen.
Transparente Bildschirme: Vor- und Nachteile
Stärken
Schwächen
Fernsehen ganz nach Ihrem Gusto
Auch der schönste Fernseher lohnt die Anschaffung nicht, wenn die passenden Filme fehlen. Mit Streaming-Diensten werden Sie zu Ihrem eigenen Programmchef. Wir zeigen Ihnen, auf was Sie bei der Auswahl achten sollten und welche Angebote es gibt.
Nicht durchsichtig, aber fast unsichtbar: die Alternativen
Das Resultat ist nun also entweder abwarten oder viel Geld für einen transparenten Bildschirm ausgeben? Wem es nicht konkret darum geht, seine Programme und Filme auf einer intelligenten und durchsichtigen Scheibe zu sehen, der kann sich im Handel nach Alternativen umsehen. Geräte wie "The Frame" von Samsung oder aber Kurzdistanz-Beamer (sogenannte Laser-TVs) integrieren sich ebenfalls gut im häuslichen Ambiente und fallen kaum auf. Aus der Reihe tanzen die faltbaren Fernseher, die von alleine verschwinden, deren Preis aber auch deutlich über denen der transparenten Geräte liegt – staunen lässt es dennoch. Was die einzelnen Produkte zu bieten haben und welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen, zeigen wir Ihnen im Folgenden.
Das Bild im Rahmen: Samsungs "The Frame"
Im Jahr 2017 brachte Samsung einen Fernseher auf den Markt, der sich per Knopfdruck in ein Kunstwerk verwandelt. "The Frame" – so der Name des TVs – bietet neben dem normalen Fernseher-Modus eine zusätzliche Kunst-Funktion. Über diese kann der Nutzer Gemälde und Bilder vom Display wiedergeben lassen – so farbgetreu, dass der Fernseher wie ein echtes Gemälde oder Foto wirkt. Die Bilddatei sucht der Nutzer entweder aus dem markeneigenen "Art Store" aus oder überträgt es von mobilen Geräten wie dem Smartphone.
Dadurch fügt sich der Fernseher nicht nur unauffällig im Raum ein – auch die Produktdaten sind durchaus interessant. Beim "The Frame" (2020) handelt es sich um einen QLED-Fernseher, der in verschiedenen Größen zwischen 32- bis 75-Zoll erhältlich ist und die Adaptive-Picture-Funktion unterstützt. Der Fernseher reagiert dadurch auf Lichtverhältnisse und passt entsprechend die Bildschirmhelligkeit an. Daneben lässt sich das Gerät beispielsweise via Sprache steuern, nutzt Active Voice Amplifer (AVA), um die Tonwiedergabe der Umgebungslautstärke anzupassen oder kann über eine kurze Berührung mit dem Smartphone die dort angezeigten Inhalte gespiegelt auf dem Display einblenden. Die Werte sind im Vergleich zum neuen transparenten Fernseher von Panasonic deutlich besser.
Stärken
Schwächen
Die "The Frame"-Modelle im Überblick:
HDR10 | Twin-Tuner | Smart-TV | HbbTV | Media-Streaming | Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
ab 968,99 € Gut 1,7 |
vorhanden | fehlt | vorhanden | vorhanden | vorhanden |
Viel Aufwand für einen digitalen Bilderrahmen Weiterlesen |
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538 Meinungen 5 Tests |
|
ab 2189,83 € Gut 2,2 |
vorhanden | fehlt | vorhanden | vorhanden | vorhanden |
Aufgefrischtes „The Frame“-Designexperiment im Idealformat Weiterlesen |
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324 Meinungen 2 Tests |
2.2. Ohne Bildschirm: die Laser-TVs
Fernsehen und das ganz ohne Bildschirm? Laser-TVs machen es möglich. Das Interessante: Bei den Laser-TVs handelt es sich um sogenannte Kurzdistanz-Beamer. Die Technologie erlaubt es dem Projektor, nah an einer Wand zu stehen und dennoch klare und vor allem große Bilder zu projizieren. Zwecks optimaler Bildqualität müssen Sie dafür allerdings eine spezielle Leinwand anbringen, die kostenintensiver ausfallen dürfte. Wird der Beamer ausgeschaltet, verschwindet das Bild. Leinwand und Projektor bleiben allerdings zurück.
Zu den Herstellern von Laser-TVs zählen unter anderem Vava mit seinem Vava 4k oder Samsung. Der südkoreanische Hersteller präsentierte beispielsweise bei der IFA 2020 seinen 4K Laser-TV "The Premiere" – Soundbar und Fernseher-nötige Anschlussteile sind bereits verbaut. Für ein gelungenes Heimkino-Feeling soll der Beamer laut Hersteller ein Bild von mehr als 100-Zoll projizieren können. Angeboten wird der Projektor in zwei Modellen: dem kleineren LSP7T, der mit einer Bilddiagonale von etwa 120-Zoll aufwartet und dem großen LSP9T – dieser projiziert mit 130-Zoll. Für den LSP7T liegt der Preis bei ca. 2.000 Euro. Der LSP9T kostet rund 4.000 Euro. Kein Schnäppchen, aber deutlich günstiger als LGs transparente Schönheit.
Stärken
Schwächen
Nativ | Helligkeit | Kontrastverhältnis | Lebensdauer Leuchtmittel | Betriebsgeräusch | Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
ab 3249,00 € Sehr gut 1,5 |
WQXGA+ (2716x1528) | 2800 ANSI Lumen | 2000000:1 | 20000 h | 32 dB |
Brillantes Bild bei passenden Bedingungen Weiterlesen |
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13 Meinungen 6 Tests |
|
ab 2344,44 € Gut 2,4 |
1080p (1920x1080) | 2200 ANSI Lumen | 2000000:1 | 20000 h | 32 dB |
Für Fernsehen im Großformat Weiterlesen |
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22 Meinungen 5 Tests |
2.3. Zusammengerollt: LGs faltbarer Fernseher
Faltbare Displays kennt man bereits von Smartphones wie etwa von Samsungs Galaxy Z Flip oder Huaweis Mate Xs – die Technik wird vereinzelt aber auch bei Fernsehern ausprobiert. Noch 2019 machte eine Testversion von LGs aufrollbaren Fernsehern auf der CES von sich reden. 2020 kam der LG Signature R in den südkoreanischen Handel. Der LG OLED65RX9LA kostet zum Marktstart etwa 74.000 Euro. Gerüchten zufolge soll der TV bei uns in Deutschland für etwa 60.000 Euro starten – viel Geld für einen Fernseher, den man knicken kann: Der Luxusbildschirm lässt sich stufenweise in seinem Standfuß aufrollen. Im "Full View" Modus wird das Display als normaler Fernseher genutzt. Beim "Line View" Modus schaut nur noch ein Stück des Bildschirms über das Aluminiumgehäuses hinweg – hierdurch können zusätzliche Informationen wie beispielsweise das Wetter angezeigt werden. Komplett eingerollt und von der Bildfläche verschwunden ist der Fernseher im "Zero View" Modus.
Ebenso wie beim Laser-TV bleibt auch beim rollbaren Fernseher von LG lediglich der Standfuß zurück. Leider ist diese interessante Technik zu dem veranschlagten Preis bisher nur eine Luxus-Lösung.
Stärken
Schwächen
Heimkino, wie Sie es sich wünschen:
Wollen Sie Ihr Wohnzimmer in Ihr privates Kino verwandeln, müssen alle Komponenten stimmen. Zur Unterstützung haben wir Ihnen nachfolgend einige Artikel mit hilfreichen Tipps und eine Liste der besten Geräte aufgeführt.
In unseren Ratgeber zeigen wir Ihnen, worauf Sie beim Einrichten Ihres Heimkinos achten sollten:
- Fernseher kaufen: Knackpunkt TV-Ausstattung
- Der beste Klang fürs Heimkino: Soundbar oder 5.1-Surroundsystem?
Die besten Geräte, um Ihr Heimkino abzurunden: