Das Wichtigste auf einen Blick:
- bis zu 10 Prozent Energiesparpotenzial
- Heizungsthermostate altern und werden ungenau
- Austausch wird alle 10 Jahre empfohlen
- programmierbare Thermostate erlauben Heiz-Zeitfenster
- smarte Thermostate können ferngesteuert werden
Es ist eine altbekannte Weisheit: Rund drei Viertel des privaten Energieverbrauchs entfallen auf den Betrieb der Heizung. Die Heizkosten sind es also die Stellschraube, an der das größte Einsparpotenzial besteht. Leider besitzt nicht jeder die Möglichkeit, sein Haus aufwendig dämmen oder neue Fenster einsetzen zu lassen. Doch auch im Kleinen, das zeigen Tests eindrucksvoll, lässt sich manchmal ein überraschend großer Effekt erzielen: Die richtigen Thermostate können Ihnen helfen, immerhin bis zu 10 Prozent der Heizkosten einzusparen. Denn die neueste Generation an Thermostaten ist "smart" und kann mit einer Programmierung genau auf den gewünschten Heizzyklus eingestellt werden.
Was raten Tests zur Wahl des richtigen Thermostats?
Die meisten Menschen sind einen Großteil des Tages nicht zu Hause. Warum sollte dann dauerhaft geheizt werden? Auch im Schlaf unter der warmen Decke ist eine übermäßig hohe Raumtemperatur unsinnig und sogar eher schädlich – nachweislich schläft es sich gesünder bei etwas frischerer Raumluft. Es ist daher unsinnig, das Thermostat einfach "immer auf 3 zu stellen". Dies erscheint uns Menschen zwar als goldene Mitte, doch die Heizung läuft dann eben immer ein bisschen und heizt bei einem leichten Temperaturabfall sofort nach.
Es spricht also alles klar für programmierbare Thermostate. Aber auch die unterscheiden sich in ihrem Bedienkomfort. Und hier liegt einer der heutigen Testschwerpunkte: Wie einfach lässt sich das Thermostat programmieren? Kann dies aus der Entfernung geschehen? Womöglich sogar von unterwegs? Und lassen sich auch komplexere Schaltlogiken einstellen? Denn die Stärke smarter Thermostate liegt auch in der Einbindung ins WLAN-Heimnetz. So kann zum Beispiel die Heizung kurz abgeschaltet werden, wenn Sie das Fenster öffnen. Dies alles wird in Testberichten in der Regel als Funktionsumfang benotet. Neben diesem spielt natürlich, wie auch bei so gut wie allen anderen Testkategorien, das Preis-Leistungs-Verhältnis eine Rolle.
Wie genau funktioniert die smarte Vernetzung des Thermostats?
Die simpelste Form ist ein integriertes WLAN-Modul, wodurch das Thermostat an den heimischen Netzwerk-Router angebunden wird. Eine App erlaubt dann die Fernbedienung, da auch das Smartphone per WLAN an den Router angemeldet ist. Der Nachteil daran ist, dass auf diese Weise zwar Fernbedienung und Fernprogrammierung möglich sind, nicht aber Interaktionen mit anderen Geräten.
Dazu benötigt man ein Thermostat, welches Teil einer speziellen smarten Produktfamilie ist. Alle Geräte dieser Familie melden sich dann bei einer sogenannten "Bridge" an, einer Art Router nur für diese Endgeräte wie Tür- und Fenstersensoren, kluge Energiesparlampen oder Überwachungskameras. Es gibt am Markt sowohl herstellereigene Lösungen als auch zwei große, offene Standards: ZigBee und Z-wave. Wir empfehlen Ihnen definitiv den Griff zu einem Thermostat aus einer der beiden letzten Familien. Denn so haben Sie Zugriff auf deutlich mehr Endgeräte, die miteinander "sprechen" können. ZigBee hat dabei aktuell noch den Vorteil, dass Haushalte mit einem hohen Anteil an smarten Leuchtmitteln eher diesen Standard nutzen werden. Ansonsten bewegen sich beide Systeme auf Augenhöhe.
Das Thermostat wird nun an die Bridge angemeldet, ebenso wie beispielsweise Fenstersensoren und Energiesparlampen. Die Bridge ihrerseits ist an den Router angebunden und somit an das Internet. Sie können jetzt beispielsweise programmieren, dass das Thermostat abgeschaltet werden soll, sowie sich das Fenster öffnet, oder hochgeregelt, sowie jemand im Raum das Licht anschaltet. Alternativ können Sie von unterwegs auf dem Heimweg schon einmal das Vorheizen veranlassen, indem Sie per Smartphone-App auf Ihren Router und die Steuer-Bridge zugreifen.
In welchem Preisbereich sollte ich suchen?
Die Preisunterschiede bei Thermostaten sind gewaltig. Sie reichen von 10 bis 300 Euro, was angesichts der doch im Grundprinzip identischen Konstruktion eine ungewöhnlich hohe Spannbreite darstellt. Wie so oft gilt: Schon die billigsten Modelle können richtig gut sein, die ganz teuren sind aber tendenziell noch einen Tick besser. So bietet das sagenhaft teure nest Thermostat intelligente Selbstlern-Funktionen, die ein Billigmodell von Pearl nicht bietet. Ob dies aber den enormen Aufpreis Wert ist, müssen Sie selbst entscheiden. Fakt ist, beide sind definitiv empfehlenswert.Wir stellen allerdings auch fest, dass die meisten Produkte auf den ersten 10 Plätzen unserer Bestenliste sehr große Preisspannen abdecken. Logischerweise ist hier dann auch die Bandbreite zwischen richtig guten Produkten und Totalausfällen am größten, ein Blick in die einzelnen Testergebnisse ist also unabdingbar. So einfach die Grundidee des vernetzten Thermostats ist, so unterschiedlich gestaltet sich doch die Bedienung und Flexibilität der Geräte.