Das Wichtigste auf einen Blick:
- Guter Schutz bei Unfällen und bei Witterung
- Sowohl Leder als auch Textiljacken für Herren und Damen
- Integrierte oder nachrüstbare Protektoren
- Lederjacken haben meist höhere Schutzwirkung
- Teilweise alltagstaugliche Modelle
Gerade im Sommer trifft man sie oft an jeder Straßenecke: Biker, die auf einer leistungsstarken Chopper oder Sportmaschine sitzen, sich in puncto Kleidung allerdings mit einer leichten Jacke begnügen. Eigentlich ist das grob fahrlässig, schließlich sind Motorradfahrer bei Unfällen durch keine Knautschzone geschützt. Als sinnvolle Lösung bietet sich deshalb eine spezielle Protektorenjacke oder eben eine vergleichsweise bequeme Motorradjacke an. Motorradjacken sind wichtig, denn sie schützen Biker im Falle eines Sturzes vor schweren Hautabschürfungen und weiteren gefährlichen Verletzungen. Wer ein hochwertiges Exemplar sucht, sollte dabei vor allem zwei Aspekte im Auge behalten: das Material der Jacke und die Qualität der eingenähten Protektoren.
Die beste Motorradjacke: Leder oder Textil?
Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen zwei Materialien: Leder oder Textil.Dabei gilt Leder aus mehreren Gründen als die bessere Alternative. Zum einen, weil es aufgrund seiner homogenen Struktur äußerst resistent gegenüber Abriebbelastungen ist. Und zum anderen, weil Leder generell eine deutlich längere Haltbarkeit aufweist. Lederjacken sollten im Idealfall etwa 1,5 Millimeter dick sein, denn nur dann ist das Material „stark“ genug, um auch einen Aufprall einigermaßen abzufedern.
Jacken aus Textil wiederum werden aus zwei Schichten angefertigt. Während die äußere Schicht für gewöhnlich aus einer wenig robusten Kombination zwischen der Nylonfaser Cordura und speziellen Kevlarfasern besteht, ist darunter häufig noch eine wasserdichte und atmungsaktive Spezialmembran (z.B. Goretex) eingezogen. Textiljacken sind folglich nicht so stabil wie Lederjacken, dafür im Gegenzug auch für schlechtes Wetter geeignet und weisen einen höheren Tragekomfort auf.
Wenn Sie bei heißen Temperaturen fahren oder nur kurze Strecken zurücklegen wollen, dann empfehlen sich Motorrad-Jeansjacken als Alternativen. Sie verfügen meist über herausnehmbares Innenfutter, sehen sportlich aus und sind vor allem alltagstauglich.
Wenn Sie sich wiederum bei kalten Temperaturen gern aufs Bike schwingen wollen, bieten sich Motorrad-Softshelljacken an. Diese gibt es als Unterziehjacken, aber auch als vollwertige Oberbekleidung. Sie halten in jedem Fall sehr warm, sind meist atmungsaktiv und teils wasserabweisend. Aber Achtung: Sie bieten keine Protektoren.
Auf die Protektoren kommt es an
Natürlich reicht die dünne Materialschicht für einen umfassenden Schutz nicht wirklich aus, egal, ob es sich nun um eine Leder- oder eine Textiljacke handelt. An den besonders anfälligen Bereichen des Oberkörpers – also Unterarm, Ellbogen, Schulter und Rücken – sollten deshalb zusätzliche Protektoren eingenäht sein. Sie fangen bei einem Sturz die Stoßenergie ab, allerdings nur, wenn das Schutzpolster dick genug, gleichzeitig aber auch elastisch verformbar ist. Heute werden Protektoren vor allem aus Styropor, Weichschaum oder robustem Hartplastik hergestellt. Grundsätzlich gilt dabei für alle Varianten, dass sie optimal und vor allem eng am Körper sitzen müssen. Andernfalls besteht bei einem Sturz immer die Gefahr, dass die Protektoren verrutschen und schlimme Verletzungen verursachen. Auch hier schneiden Lederjacken in der Regel besser ab, denn bei den Textilmodellen sind vor allem die wichtigen Rückenpolster meist zu locker in den Stoff eingenäht.Motorradschutzkleidung: Mehr ist hier mehr
Sollte die gewählte Motorradjacke nicht ausreichende Protektoren aufweisen und auch keine Taschen zum Nachrüsten mitbringen, sollten Sie über weitere Motorradschutzkleidung nachdenken. Der Kopf ist bestens mit einem Motorradhelm geschützt, die Beine mit einer entsprechenden Motorradhose oder gar Motorradkombi. Neben textilem Schutz können Sie auch über Protektorenkleidung nachdenken, die Sie unter der Motorradjacke tragen können. Gerade aktuell im Kommen: Die Airbag-Westen für Motorradfahrer.Motorradfahren an kalten Tagen mit beheizbarer Kleidung
Stichwort: Beheizbare Bekleidung. Neben dem Jagd- und Angelsport gibt es auch im Biker-Bereich den Bedarf an wärmender Bekleidung. Heizjacken oder -westen sind eine praktische Alternative zum sogenannten Zwiebelprinzip aus mehreren Schichten Funktionskleidung, auf das viele Biker gegen die Kälte zurückgreifen. In Testberichten werden Heizwesten und Heizjacken für Biker vor allem auf ihre Wärmeabstrahlung und den Tragekomfort getestet. Die Heizleistung der Jacken wird nicht nur nach dem subjektiven Wärmeeindruck bewertet. Zusätzliche Thermographieaufnahmen messen die Intensität der Heizleistung und die jeweilige Wärmeverteilung. Denn ob sich die von den eingearbeiteten Heizelementen abgegebene Wärme auch flächendeckend gut verteilt, ist ein entscheidendes Qualitätskriterium – was würde auch eine punktuelle Wärmequelle nutzen, wenn andere Körperpartien kalt bleiben? Auch für die Füße und Hände gibt der Markt etwas her: Unter den Motorradhandschuhen gibt es bereits Modelle mit integrierter Heizung, ebenso können Sie beheizbare Sportsocken kaufen. Und wer es ganz kuschelig warm haben will, greift direkt zur wärmenden Funktionsunterwäsche.