Eine Umgebung mit hohem Schallpegel verlangt nach einem Gehörschutz. Sei es beim Straßenbau, auf dem Flughafen oder in der Forstwirtschaft. Aber auch beim Bohren oder Sägen in der eigenen Werkstatt ist ein entsprechender Schutz der Ohren von Wichtigkeit, um das Gehör vor Schalltraumata zu bewahren.
Schaumstoff-Ohrstöpsel von der Firma Bilsom
Wann sollte man einen Gehörschutz tragen?
Ab 85 Dezibel ist das Tragen eines Gehörschutzes am Arbeitsplatz vorgeschrieben. Viele
Kettensägen,
Hochdruckreiniger,
Rasenmäher oder andere motorbetriebene Geräte übersteigen diesen Lärmpegel bei Weitem. Daher sollte man auch als Privatperson einen Gehörschutz tragen. Bei einem Konzertbesuch oder bei einer Motorsport-Veranstaltung kann es mitunter ebenso angebracht sein, sein Gehör vor einer allzu großen Lautstärke abzuschirmen. Zwar darf das Publikum einer Lautstärke von über 100 Dezibel nicht ausgesetzt werden, aber auf vielen Events herrscht ein höherer Schallpegel.
Ohrstöpsel aus Kunsstoff mit Verbindungsschnur von Daydream
Ohrstöpsel
Der bekannteste Gehörschutz sind die
Ohrstöpsel. Viele verwenden diese, um in der Nacht ungestört schlafen oder in einem Großraumbüro gut arbeiten zu können. Sie bestehen aus wachsgetränkter Wolle, Silikon oder Schaumstoff und werden vor der Anwendung geformt. Die Wachskugeln werden durch Kneten weich, geformt und dann in den Gehörgang gesteckt. Ähnlich verhält es sich mit den Schaumstoffstöpseln. Sie werden erst zusammengerollt und dann in den Gehörgang eingeführt. Dort dehnen sie sich wieder aus. Kunststoff-Stöpsel in Lamellen-Bauform sind fertig geformt. Manche Stöpsel sind mit einem Bügel ausgestattet. Dieser wird im Nacken, unter dem Kinn oder über dem Kopf getragen und reduziert das Druckgefühl im Gehörgang. Ohrstöpsel sind zwar nicht teuer, aber werden durch den Ohrenschmalz schnell verunreinigt. Da man die Gehörschutzstöpsel nicht säubern kann, ist eine längere Verwendung ausgeschlossen.
Kapselgehörschutz von Aearo
Kapselgehörschutz
Wie ein Kopfhörer sieht der Kapselgehörschutz aus. Diese ohrumschließenden Kapseln werden vor allem bei großer Lärmentwicklung verwendet. Die Hartkunststoffschale ist an den Berührungsstellen gepolstert und sonst mit schalldämmendem und polsterndem Schaumstoff ausgekleidet. Man kann sie mit Kopf-, Nacken- oder Universalbügel erwerben. Es gibt auch einen Kapselgehörschutz, der pegelabhängig dämpft. Dafür ist an der Außenseite ein Mikrofon integriert, welches die Umgebungsgeräusche aufnimmt, die dann über einen kleinen Verstärker verarbeitet und im Inneren der Kapsel über einen Lautsprecher abgegeben werden. Der Verstärker besitzt eine eingebaute Regelung, die nur Geräusche bis zu einem bestimmten Lautstärkepegel verarbeitet, so dass eben ein sehr lautes Geräusch effektiv gedämmt wird, während Gespräche weiterhin möglich sind. Diese Form des Kapselgehörschutzes ist beispielsweise auf Schießständen der Polizei gängig.
Otoplastiken
Neben den konventionellen Systemen gibt es auch die Möglichkeit, sich von einem Hörgeräteakustiker einen Gehörschutz als Otoplastik anfertigen zu lassen. Vom äußeren Gehörgang und von einem Teil der Ohrmuscheln wird eine Abformung genommen, um daraus ein Maßohrstück aus Acryl, Silikon oder Fotoplast anzufertigen. Das ist zwar wesentlich teurer, dafür passt sich der Schutz optimal ans Ohr an und kann auch mit akustischen Filtern versehen werden.
Fazit
Bis zu 40 Dezibel kann ein Gehörschutz die Lautstärke dämmen. Oft ist das Dämmverhalten auf der Verpackung angegeben. Ohrstöpsel sind bereits ab wenigen Cent erhältlich. So kann man beispielsweise bereits 20 Stück für 1,50 Euro erwerben. Die einfachsten Kapselschützer sind für einen Fünfer erhältlich. Sonst erstreckt sich die Spanne zwischen 15 und 30 Euro. Zwei Otoplastiken sind schon für 30 bis etwa 200 Taler möglich.