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Angina Pectoris ist der medizinische Begriff für das wichtigste Anzeichen einer koronaren Herzkrankheit: das Engegefühl in der Brust. Treten die Beschwerden vorwiegend unter Belastung auf (zum Beispiel beim Treppensteigen) und lassen in Ruhe sofort nach, handelt es sich um eine ‚stabile‘ Angina Pectoris. Sie zeigt an, dass die Herzkranzgefäße stellenweise um über 70 Prozent verengt sind. Stabile Angina Pectoris wird in vier Schweregrade eingeteilt. Schweregrad I: Die alltägliche Arbeit kann beschwerdefrei verrichtet werden. Eine Angina tritt nur bei extremen kurzfristigen Belastungen auf oder bei sehr schneller beziehungsweise langer Belastung. Schweregrad II: Die Angina schränkt die Belastungsfähigkeit bei der alltäglichen Arbeit etwas ein. Sie setzt ein bei schnellem Gehen oder Steigen, beim Aufwärtsgehen, beim Gehen nach dem Essen oder bei kaltem und windigem Wetter, in seelisch belastenden Situationen oder in den ersten Stunden nach dem Aufwachen. Schweregrad III: Die Angina schränkt die Arbeitsfähigkeit im Alltag erheblich ein. Sie tritt bereits auf, wenn man kurzfristig rascher ausschreiten muss, beim Treppensteigen schon nach dem ersten Stockwerk, obwohl dafür keine besondere Eile nötig war. Schweregrad IV: Angina Pectoris setzt schon bei alltäglichen Aktivitäten ein. Die ‚instabile‘ Angina Pectoris wird heute gemeinsam mit dem Herzinfarkt als ‚akutes Koronarsyndrom‘ (ACS) bezeichnet. Beide haben teilweise unterschiedliche Symptome, aber einen gemeinsamen Auslöser: eine aufgebrochene, leicht verletzliche Ablagerung in einem Herzkranzgefäß, an der sich ein Blutgerinnsel gebildet hat. Dieses engt die Ader so ein, dass die von dieser Arterie versorgten Gewebebereiche nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Da das Gerinnsel das Blutgefäß jederzeit komplett verschließen und einen schweren Infarkt auslösen kann, ist das sofortige Eingreifen des Notarztes erforderlich.