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Das Zwilling Twin Cermax ist ein Kochmesser, das einerseits durch seine skalpellartige Schärfe und andererseits mit einer ausgezeichneten Ergonomie beim Kunden landen möchte. Der aus Pulverstahl gefertigte Klingenkern erzielt dank seiner gleichmäßigen Metallstruktur eine fast als extrem zu bezeichnende Rockwellhärte von 66 HRC, das Griffmaterial besteht aus Leinen-Micarta und schmeichelt mit angenehmem Griff. Nicht minder hervorragend will es in puncto Korrosions- und Bruchfestigkeit dastehen – aus Sicht der Nutzer ein recht ehrgeiziges Versprechen.
Dreilagiges Clad-Material, Kern aus Pulverstahl
Verfolgt man die lebhaften Diskussionen ambitionierter Hobby-Schleifmeister und Kochforen-User, so erntet das Cermax fast ausnahmslos Ehrfurcht. Die Hemmschwelle zum Kauf begründet noch nicht einmal hauptsächlich der doch etwas höher angesiedelte Kaufpreis, sondern der Klingenaufbau und daraus folgende Umgang mit dem Messer. So wurde die einseitig geschliffene Klinge im Clad-Verfahren aus einem dreilagigen Material und mit einem Kern aus MC-Stahl gefertigt, den äußere Schichten aus Edelstahl decken. Der Kern ist laut Hersteller „ultrahart“, die Korrosionsanfälligkeit reduziert. Wie in Japan üblich wurde die Klinge per Hand abgezogen und auf Schärfe und Präzision vorbereitet.
Ulthart, aber anfällig für Mikroausbrüche
Man sollte sich allerinds im Klaren sein, dass ein solches Messer kein zahmer Alleskönner für alle gängigen Schneidarbeiten ist, sondern mit Bedacht eingesetzt werden muss. Tabu sind harte Gemüse- und Obstsorten wie Kürbis, Artischocken oder Quitten, da hier Mikroausbrüche die Folge sein können. Seine Stärken liegen vielmehr im Schneiden von weichem Schneidgut wie Tomaten und Zwiebeln, hier soll es so widerstandslos durchgehen wie durch Butter, doch am besten wird es ohne Kraftaufwand und nur durch Ziehen oder eine schiebende Bewegung geführt. Das Cermax besitzt ferner einen Griff aus einer Leinen-Kunstharz-Mischung, der gut in der Hand liegt und wasserfest sowie formbeständig ist.
Erfordert eine sorgfältige Schnittführung
In Kochforen und Messerrezensionen ist immer wieder zu lesen, dass man mit einem Messer der Rockellhärte HRC 66 sehr präzise arbeiten müsse. Es gelte sorgfältig darauf zu achten, das Messer nicht zu verkanten, da die extrem scharfe und harte Schneide empfindlich auf Querbelastunegen reagiere. Und natürlich ist das Nachschärfen eine Angelegeneit für sich, die manch eiliger Hobbykoch als negativ vermerken wird. Der Stahlkern besteht aus einem Pulverstahl, der sich in dieser Härte nicht ganz so einfach mit dem Schleifstein bearbeiten lässt wie ein VG-10-Stahl. Wer damit zurecht kommt, erhält sicherlich eines der besten Kochmesser im Stainless-Bereich – zumindest in dieser Preisklasse. 178 EUR (Amazon) sind aber in jedem Fall zu investieren.
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