Zwilling stellt ausgezeichnete Werkzeuge zum Schärfen von Messern her, doch der Twinsharp fällt nicht in diese Kategorie. Er soll vermutlich Kunden ansprechen, die vor einem Wetzstahl („gefährlich“) oder einem eine Wasserstein („aufwendig und kompliziert“) zurückschrecken, die aber dafür mit dem Twinsharp ein Produkt erhalten, das die Stiftung Warentest (Heft 1/2010) wegen seiner Auswirkungen auf die Klingen als „ruinös“ bezeichnet.
Schärft zunächst gut
In einem Kunststoffgehäuse mit links angebrachtem Griff sind ein Keramik- und ein Metallrollenpaar so positioniert, dass die Rollen ineinandergreifen und eine Kerbe in V-Form entstehen lassen, durch die man das Messer hindurchzieht. Damit ist zunächst eine ordentliche Schärfe erreichbar, die von den Warentestern mit „gut“ bewertet wurde. Doch bei Schärfern dieser Art besteht die Gefahr von winzigen Ausbrüchen und Scharten, die einem Messer auf lange Sicht schlecht bekommen. Die Klingen können nach Angaben der Stiftung Warentest „stark beschädigt werden“. Japanische Santokumesser scheiden wegen ihres speziellen Stahls und Schliffes von vornherein aus.Nicht für Linkshänder
Der Twinsharp ist einfach und schnell zu handhaben, außerdem sehr gut verarbeitet und beständig gegen Korrosion. Aufgrund seiner Bauweise können Linkshänder aber mit ihm wenig anfangen, und er ist schwer zu reinigen. Die Stiftung Warentest bewertete ihn letztlich nur als ausreichend, da der Zustand der Klinge nach dem Schärfvorgang kein besseres Endergebnis zuließ. Immerhin ist die Sicherheit gut, die Verletzungsgefahr also gering. Doch wer einen Wetzstab mit der Spitze auf eine stabile Unterlage setzt oder das Messer freihändig stets vom Körper wegbewegt, geht ebenfalls kein Risiko ein. Falls man einen Versuch mit dem Twinsharp wagen will, so kann man dies für 10 bis 20 EUR (Amazon) tun. Ein Wetzstahl, etwa der Zwilling Twin 32576231 in gleicher Preislage, ist jedoch für die Klinge deutlich besser und daher vorzuziehen.