Der chinesische Handy-Hersteller ZTE hat den Mobile World Congress 2012 in Barcelona genutzt, um seine Expansionsabsichten auf den amerikanischen und europäischen Märkten deutlich zu machen. Gleich fünf neue Modelle hat der Hersteller vorgestellt, darunter nebst eindrucksvoll ausgestatteten Topmodellen auch schlichtere Einsteigergeräte. Zu letzteren gehört auch das ZTE Kis, das sicherlich nicht nur zufällig an das HTC Wildfire S erinnert – einem der Klassiker unter den Einsteigermodellen.
Bei der Ausstattung jedoch gibt es durchaus signifikante Unterschiede, die bei der Kaufentscheidung beachtet werden sollten. So ist das Display mit 3,5 Zoll minimal größer als jenes des Wildfire S (3,2 Zoll), besitzt aber trotzdem nur die vergleichsweise geringe Auflösung in Höhe von 320 x 480 Pixeln. Der Prozessor bietet ebenfalls mit 800 MHz nominell mehr Leistung (Wildfire S: 600 MHz), doch fällt der Arbeitsspeicher mit 256 Megabyte sogar nur halb so groß aus wie beim Konkurrenten.
Und das ist ein großer Nachteil, wurde beim S-Modell von HTC doch extra von zuvor 384 Megabyte aufgerüstet, da die Bedienung zu ruckelig ausfiel. Generell ist der Arbeitsspeicher bei einem Handy deutlich wichtiger als die reine Taktrate des Prozessors, so dass das Kis in dieser Hinsicht leider zurückstecken muss. Das Gleiche gilt beim Vergleich der Datendienste: Während das Wildfire S immerhin HSDPA vorweisen kann, fehlt beim Kis die 3G-Unterstützung. Der Nutzer bleibt auf EDGE und alternativ WLAN beschränkt.
Auch bei der multimedialen Ausstattung muss das ZTE Kis vereinzelt Federn lassen. So gibt es zwar einen GPS-Empfänger, die Kamera löst aber nur mit unzeitgemäßen 3,2 Megapixeln auf. Hinzu kommen Bluetooth 2.1 +EDR, ein FM-Radio und ein Media Player. Eine angenehme Überraschung ist dagegen das integrierte NFC-Modul für die Verwendung von NFC-Tags und bargeldlosen Bezahldiensten. Die kann das Wildfire S nicht vorweisen. Insgesamt muss trotzdem festgehalten werden, dass das ZTE Kis trotz der hochwertigen Anmutung deutlich unterhalb der Liga des HTC-Konkurrenten spielt – wenn es dafür auch spürbar weniger Geld kosten dürfte.
-
- Erschienen: 05.04.2012 | Ausgabe: 5/2012
- Details zum Test
ohne Endnote
„Auf den ersten Blick sieht man dem Kis die abgespeckte Ausstattung nicht an. Zwar fällt die Verarbeitung mit silbernem Rahmen um das Display und griffig beschichteter hinteren Schale einfach aus, doch die Stabilität ist okay. Eher zeigt sich der Rotstift am mit 480 x 320 Pixeln grobkörnigen 3,5-Zoll-Diplay, das beim Webseitenaufruf an Grenzen stößt. Für die Surfsession unterwegs ist das der größte Nachteil des Geräts ...“