Die Ausdauer ist die Achillesferse moderner Smartphones. Nicht selten schafft es ein Topgerät nicht einmal über einen Tag – zumindest, wenn es seiner Bestimmung gemäß intensiv genutzt wird. Und was nützt einem das beste Gerät, wenn man es nicht vernünftig nutzen kann? Viele Kunden greifen daher lieber zu den Modellen der gehobenen Mittelklasse, bei denen die Displays nicht ganz so extrem groß und stromfressend ausfallen und die Chipsätze weniger auf brachiale Power ausgelegt sind.
Leider kann im Umkehrschluss nicht behauptet werden, das noch einfacher ausgestattete Handys wie dezidierte Einsteigergeräte noch länger laufen würden. Teilweise ist das Gegenteil der Fall, denn die Hersteller sparen nur zu gerne auch an einem vernünftigen Hochleistungsakku. Ein klassischer Fall dieser Art ist leider das ZTE Atlas, das der chinesische Hersteller ab sofort unter eigenem Namen auch in Deutschland vertreibt. Das Handy besitzt nur einen 1.200 mAh schwachen Akku – das ist 50 Prozent weniger als derzeit sonst häufig üblich.
Selbst ZTE gesteht dem Mobiltelefon daher nur eine Sprechzeit von mageren 3,5 Stunden oder eine Standby-Zeit von 200 Stunden zu. Und da die Realität meist noch ein ganzes Stückchen schlechter aussieht, dürfte man sich beim Atlas auf ganz erbärmliche Ausdauerzeiten einstellen müssen. Das ist für ein Smartphone jedweder Art einfach indiskutabel, zumal der Kaufpreis nicht einmal derart niedrig ausfällt, dass man das irgendwie damit entschuldigen könnte. Denn 180 Euro (Amazon) sind im Einsteigerbereich eher üblich als ungewöhnlich niedrig.
Die restliche Ausstattung des ZTE Atlas ist auch keine große Rede wert. Der Single-Core-Prozessor taktet mit schwachen 800 MHz, als Arbeitsspeicher stehen 512 Megabyte zur Verfügung, die Bedienung erfolgt über einen nur 3,5 Zoll kleinen Touchscreen mit 480 x 800 Pixeln Auflösung. Dazu bietet das Atlas eine 5-Megapixel-Kamera auf der Rückseite, eine VGA-Frontkamera für Videotelefonate, einen GPS-Empfänger und UMTS sowie WLAN. Der interne Speicher ist mit 512 Megabyte verschwindend gering, er kann aber per microSD-Karte erweitert werden.
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- Erschienen: 04.05.2012 | Ausgabe: 6/2012
- Details zum Test
„gut“ (379 von 500 Punkten)
„Günstiges und kompaktes Android-Smartphone im iPhone-Format mit gutem Display, das bei Ausdauer und Kamera allerdings Schwächen zeigt.“