Hält nicht, was er verspricht
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Vorteile:
ansprechendes Design, Man schneidet sich nicht, angenehmer Kühleffekt nach der Rasur, keine Spannung auf der Haut
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Nachteile:
nicht gründlich genug, schlecht zu säubern, Haut brennt, keine Zusatzklinge für Feinrasur an problematischen Stellen, integriertes Rasiergel zieht Fäden und sieht eklig aus, Hautrötungen
Ich habe mir heute einen Hydro 3 im Set mit Rasiergel und Aftershave-Balsam gekauft. Da ich ganz gerne mal was anderes probiere, und recht empfindliche Haut in Kombination mit hartem, reichlichem Bartwuchs habe, nutze ich derzeit regelmäßig die Konkurrenzprodukte von Gilette: Mach 3, Fusion und Fusion Power, sowie den Quattro Titanium Precision von Wilkinson, wobei die besten Ergebnisse bisher der Mach 3 geboten hat.
Was ich mir vom Hydro 3 erhofft habe: Ein Konkurrenzprodukt zum Mach 3, das mindestens dasselbe Ergebnis bringt.
Um ein optimales Ergebnis zu bekommen, habe ich die Original-Wilkinson-Ergänzungsprodukte benutzt.
Ergebnis: Der Hydro 3 ist unhandlich. Es bleiben zum Teil massiv Stoppeln, so daß man nicht mit einem Rasierdurchgang alles wegbekommt. Am Hals und an den Wangen mußte ich zum Teil 4-6 Mal über dieselbe Stelle rasieren, und selbst dann blieben sicht- und vor allem fühlbare Stoppel übrig. An alle Frauen, die ihrem Mann/Freund/Kollegen/Vater/Bruder oder sonstwem einen Hydro 3 zum Nikolaus schenken wollen: Lasst es sein.
Der Hydro 3 ist mit einem integrierten Gel ausgestattet, das während dem Rasieren auf die Haut aufgetragen wird.
Das Gel zieht eklige Fäden, und funktioniert ausschließlich in Kombination mit reichlich Wasser. Ferner krümelt es, also die kleinen Gelnoppen bröckeln das Gel in Körnchen ab. Wäscht man das Gel nach der Rasur nicht gründlich ab, bildet sich ein weißer Film auf der Haut, sieht aus wie Kalkablagerungen. Nicht schön, das Ganze. Außerdem hinterlassen die Noppen beim Rasieren streifenartige Spuren, so als ob man mit einem Kamm durch den Rasierschaum gehen würde.
Sehr gute Ergebnisse erzielte der Hydro 3 an der Oberlippe. Dort wurde in der Tat in einem Zug alles komplett und sehr gründlich abrasiert. Allerdings vermisse ich eine Zweit-Klinge wie beim Fusion oder Quattro, um die Ecken an den Nasenlöchern ebenfalls gründlich zu rasieren. Hier blieben deutliche Barthaare stehen, und weil die Klinge sehr breit ist, ist es unmöglich, mit dem Hydro 3 die Haar in den Winkeln der Nasenlöcher komplett zu entfernen.
Ungefähr 5-10 Minuten nach der Rasur stellt sich ein angenehmer Kühleffekt ein. Ob dies jedoch vom beigepackten Rasiergel oder vom Rasiergel im Rasierer selbst, oder gar vom beigepackten Aftershave-Balsam verursacht wird, kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen.
Abgesehen von dem "guten Gefühl" bildeten sich jedoch massive Hautrötungen, die ich weder beim Mach 3, noch beim Fusion, noch beim Fusion Power, noch beim Quattro habe. Auch hier kann ich nicht sagen, ob es am Rasierer selbst, oder an der Chemie in den Gels oder gar am ebenfalls beigepackten After-Shave-Balsam liegt.
Was wirklich positiv auffiel: Trotz nagelneuer Klinge habe ich mich nicht geschnitten, was mir bei den - mehrfach aufgezählten Konkurrenzprodukten - grundsätzlich passiert, trotz jahrzehntelanger Rasur-Erfahrung.
Persönliches Fazit: Trotz des "günstigen" Einstiegspreises von 7,98 Euro für das Komplettpaket mit Rasierer, 2 Klingen, Rasiergel, Aftershave-Balsam und Aufbewahrungstasche ärgere ich mich, weil ich mal wieder auf die Werbung reingefallen bin. Ich hatte eigentlich vor, mir noch den Hydro 5 zu holen, falls das Ergebnis mit dem Hydro 3 gut gewesen wäre. Diese Investition hat sich aber wohl erstmal erledigt.
Klar, es gibt schlechtere Rasierer. Aber die kosten 10 Cent das Stück und sind im 30-er Pack beim Discounter erhältlich.
Zuletzt gilt es noch, das schicke Design positiv zu erwähnen, aber was nutzt das, wenn man einen schicken Rasierer im Bad stehen hat, den man nicht nutzt, weil das Ergebnis unbefriedigend ist?
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