Kombigeräte sind bei Haushaltsgeräten immer so eine Sache: In der Regel liefern die Funktionen nicht annähernd so viel Leistung wie ihre Gegenstücke bei spezialisierten Geräten. Das gilt im Besonderen für Waschtrockner, für die es daher auch nur zwei Anschaffungsgründe gibt: Es sollen einerseits Aufstellungsraum und andererseits Geld gespart werden. Der Whirlpool AWZ 614 macht da leider keine Ausnahme. Auch hier muss der Käufer mit durchaus erheblichen Nachteilen leben können.
Denn insbesondere die Trocknungsfunktion wird von vielen Käufern kritisiert – und zwar selbst dann, wenn die Kundenrezension ansonsten einem eher positiven Tenor folgt. Das offensichtlichste Manko ist hierbei sicherlich, dass nur magere vier Kilogramm Wäsche zugleich getrocknet werden können. Insgesamt fasst die Maschine jedoch beim Waschen sechs Kilogramm, der Nutzer muss also zwischendrin die Wäsche selektieren oder gleich von Beginn an weniger in die Trommel packen. Das ist zwar ein generelles Problem aller Waschtrockner, hier aufgrund der geringen Zuladung aber besonders störend.
Ärgerlich ist ferner, dass der Trockner kein automatisches Programmende kennt – obwohl das eigentlich mittlerweile als Standard gelten darf. Der Nutzer gibt also schlicht eine Zeitdauer vor, und die wird dann gnadenlos bis zum Ende durchgezogen, ob die Wäsche dann bereits trocken ist oder nicht. Da die wenigsten Benutzer einen Trockenvorgang richtig einschätzen können, wird dabei in der Regel viel zu viel Strom verbraucht. Ohnehin ist die Energieeffizienz des Gerätes miserabel: Mit der Energieeffizienzklasse B bewegt sich das Kombigerät in einer recht einsam gewordenen Ecke des Marktes. Reine Trockner schaffen dank Wärmepumpe mittlerweile ein Drittel des Wertes.
Ohnehin soll der Trockner sehr lang benötigen. Viele Besitzer der Maschine monieren, dass die Wäsche auch nach zwei Stunden noch oftmals sehr sehr heiß, aber völlig durchfeuchtet aus der Trommel komme. Zudem nerve es sehr, dass die Einstellung der Zeitdauer mit einer Taste und nicht mit einem Drehschalter erfolge. Wer auf besagte zwei Stunden kommen wolle, müsse fünfmal auf die Taste tippen.
Erstaunlicherweise soll die Waschfunktion des Whirlpool AWZ 614 dagegen sehr ordentlich ausfallen. Die Maschine biete eine solide Waschleistung und arbeite schnell und zuverlässig. Lediglich die Programmierung abseits der Standardprogramme falle unnötig kompliziert aus. Doch auch sie ist nicht sonderlich effizient: Für 6 Kilogramm Wäsche sind 1,02 kWh Strom und 47 Liter Wasser keine sonderlich guten Werte. Man kann damit zwar eher leben als mit der miserablen Effizienz der Trockenfunktion, aber ganz ehrlich: Zwei Einzelgeräte kommen auf Dauer erheblich günstiger. Sofern das eben vom Aufstellungsplatz her machbar ist.
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- Erschienen: 25.05.2012 | Ausgabe: 6/2012
- Details zum Test
„gut“ (88,6%)
„Preis-/Leistungssieger“
2-in-1 lautet das Motto bei Whirlpool. Der Waschtrockner AWZ 614 ist leicht zu bedienen, arbeitet in einer geringen Lautstärke und benötigt nur wenig Wasser für den Waschgang. Bei starken Flecken bleiben aber Schatten übrig. - Zusammengefasst durch unsere Redaktion.