Die Erfolgsgeschichte der WD VelociRaptor ist einfach legendär: keine konventionelle Festplatte des Consumer-Bereichs (SAS-HDDs gehören nicht dazu) konnte der schnellen VR-HDD Paroli bieten. Die galt über Jahre als die Festplatte, die jeder PC-Nutzer einfach nur besitzen musste, wenn Performance des Systems eine vorrangige Rolle spielen sollte. Inzwischen geht man dazu über eine kleinere SSD (120 oder 240 GByte) als Systemfestplatte einzusetzen, um dem Anspruch auf Performance pur gerecht zu werden.
Unterm Strich muss man für die Leistung einer SSD pro GByte noch deutlich mehr zahlen als es im konventionellen Festplattenbereich üblich ist – die schnellen NAND-Chips schlagen leicht mit dem Dreifachen und Vierfachen zu buche. Und das betrifft nur den Consumer-Bereich der SSDs, die im Business-Sektor noch deutlich teurer sind. Häufig kommt es vor, dass die Kapazitäten der schnellen Flash-Speicher einfach zu niedrig sind und Nutzer auch große Datenmengen entsprechend schnell zur Verfügung haben möchten. Die Festplatten-Industrie reagierte auf diese Bedürfnisse mit Hybridplatten, die durch das Cachen der häufig genutzten Daten einen ordentlichen Performance-Schub realisieren konnten. Durch die zusätzliche Technik entstanden auch weitere Schwachstellen, die abrupt zu Totalausfällen führten. Das betraf nicht nur die Hybridplatten sondern auch die reinen SSDs, wie man an den streckenweise instabilen Controllern von SandForce erkennen konnte.
So war es für Western Digital an der Zeit, die VelociRaptor-Legende mit frischen, konkurrenzfähigen Modellen auszustatten. Da Konstruktionsprinzip der neuen Bauserie VR333M entspricht voll und ganz der alten Raptor-Generation. Man nehme eine mit 10.000 Umdrehungen arbeitende 2,5 Zoll große Festplatte und packe diese in einen 3,5-Zoll-Adapter, der gleichzeitig als Kühlsystem herhalten muss. Nach wie vor ist die VR333M keine Festplatte für ein Notebook – das Entfernen des Kühlkörpers würde zu einem schnellen Hitzetod führen. Die drei Platter mit je 333 MByte entwickeln eine relativ hohe Temperatur, die zusätzlich zum passiven Wärmeaustausch des Einbaurahmens auch aktiv gekühlt werden sollte. Als Datenpuffer hat der Hersteller 64 MByte DDR3-Arbeitsspeicher integriert und lässt die Platte an einen SATA3 mit 6 Gbps anschließen.
Im direkten Vergleich mit anderen aktuellen Festplatten, die sich um die zentrale Achse drehen, ist die VelociRaptor 1 TByte gut doppelt so schnell und kann sogar in Konkurrenz zu den SSDs treten. So bietet die neue WD-VR eine deutlich höhere Kapazität bei Lesegeschwindigkeiten von bis zu 213 MByte pro Sekunde – ein Wert, der auch für den Schreibvorgang gilt. Wenn man bedenkt, dass für diese Performance in Kombination mit der hohen Kapazität nur rund 375,- ausgegeben werden müssen, ist die Anschaffung einer großen VR333M immer eine Überlegung wert.
-
- Erschienen: 05.12.2012 | Ausgabe: 1/2013
- Details zum Test
Note:1,81
Preis/Leistung: „befriedigend“
„Plus: Extrem schnell, sehr guter Lesezugriff; Gut als System-HDD, aber laut.
Minus: Kernige Geräuschentwicklung.“