Endlich stehen die ersten PC-Mainboards mit Thunderbolt-Schnittstelle wie etwa das MSI Z77-GD80 in den Startlöchern und lassen die neidischen Blicke der PC-User gegenüber den Applern geringer werden. Bei Apple hatte sich anstatt der USB 3.0-Schnittstelle bereits vor einem Jahr der Thunderbolt-Port etablieren können. Einige Festplattenhersteller (Vermakter) wie LaCie und Elgato bieten schon seit einer Weile externe Festplatten mit der besonderen Performance an, die aber auch sündhaft teuer sind.
Nicht ganz so teuer, nämlich 675,- bei amazon, kommt die 6 TByte-Version der WD Thunderbolt Duo, die mit zwei Festplatten bestückt ist. Beim Hersteller herrscht eine Tradition, auch die Apple-Kunden mit externen Festplatten zu versorgen. Die My Book-Serie orientiert sich nicht allein durch das Silberdesign an den Applevorgaben, sondern hatte auch immer die FireWire-Schnittstelle in beiden Versionen im Programm. Leider verbaut Western im TB-Duo nur langsamdrehende Festplatten, um die Vorgabe von Apple zu erfüllen. Die legt fest, dass an der Thundbolt-Schnittstelle nicht mehr als 10 Watt Strom gezogen werden dürfen. Der Effekt in puncto Performance ist dann leider auch offensichtlich. So kommen die Platten im Schreibmodus lediglich auf 189 MByte/s und beim Lesen auf 213 MByte/s – enttäuschend. Die beiden 3,5 Zoll großen Festplatten können im JBOD (Just a Bunch Of Disks)Modus oder über einen Software-RAID angesprochen werden. Sie dürfen laut Hersteller auch gegen andere Green Power-Festplatten ausgetauscht werden, die aber nicht schneller drehen dürfen. Der Grund dafür liegt wohl in der heftigen Wärmeentwicklung innerhalb des My Books. Das im Dauerbetrieb zur Folge, dass der Festplattenlüfter dauernd dreht und anfängt zu nerven. Hier müsste der Hersteller in jedem Fall noch nachbessern. Wenn man eine zweite Thunderbolt-Festplatte an die externe Schnittstelle des Gehäuses anbindet, kann man die volle Kapazität im RAID0-Verbund nutzen. Beim Test der Kollegen von der c’t war eine LaCie 2Big die zweite im Bunde und somit konnten deutlich bessere Datendurchsätze gemessen werden. Der Vier-Platten-RAID0 kam dann beim schreiben auf satte 419 MByte/ und beim Lesen auf 358 MByte/s. Das ist eine beachtliche Leistung für konventionelle Festplatten, die deutlich mehr Speicher anzubieten haben, als die gleichschnellen SSDs.
PC-Nutzer wünschen sich die Thunderbolt-Schnittstelle schon lange – jetzt muss nur noch die sicherlich steigende Nachfrage für ein Gefälle der Anschaffungskosten sorgen.
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- Erschienen: 07.02.2015 | Ausgabe: 5/2015
- Details zum Test
ohne Endnote
„Plus: Passwortschutz möglich; Backup-Programm im Lieferumfang.
Minus: läuft nur mit WD-Festplatten; RAID 1 nicht kompatibel.“