Der bislang in Deutschland weitgehend unbekannte Hersteller drängt jetzt mit Erscheinen der neuen Radeon 79xx-Serie verstärkt auf den Grafikkartenmarkt. Seit 2009 fertigt die hundertprozentige Tochter von TUL (bei uns besser bekannt als PowerColor) Grafikkarten für China und in letzter Zeit auch für Polen, Russland und die Türkei. Wer jedoch annimmt, dass das Debüt des Neulings in unseren Landen mit finanziellen Vorteilen stattfindet irrt, da die Karte sogar etwas teurer als eine Asus HD7950 DirectCU II auftritt.
Warum sollte man sich dann für den Neuling entscheiden, wenn renommierte Hersteller gleiche Leistungen für geringeres Geld anbieten? Vielleicht überdenkt TUL/VTX3d noch einmal die Marktstrategien und offeriert das Modell zu besseren Bedingungen. Der Tahiti-Chip der Grafikkarte vereint bei allen Herstellern ein gutes Energiesparmodell, das nicht allein die Green-IT-Bewegung erfreuen wird, sondern auch den eigenen Geldbeutel in puncto Stromrechnung schonen wird. Die 7950er aus China belegt nur zwei Slots im Vergleich zur Asus-Karte, die mit ihrem voluminösen Kühlsystem gleich drei rückwärtige Schlitze beansprucht. Der Referenztakt der HD7950 beträgt 800 MHz und der Hersteller legt lediglich zehn Prozent zu und kommt somit auf 880 MHz – die Konkurrenz hat dann mit 900 MHz etwas mehr zu bieten. Der Kerntakt wird in drei Stufen geschaltet und startet im Leerlauf mit 300 MHz, steigert sich Blu-ray- bzw. Multi-Wiedergabe auf 500 MHz, um sich unter Last auf 880 MHz hochzuschrauben.
Das Kühlsystem mit den beiden Lüftern scheint effizient zu arbeiten und hält die Karte im Leerlauf auf moderaten 33 Grad Celsius und unter voller Last bei 61 bis 71 Grad. Mit einer Geräuschemission von maximalen 30 dB(A) gehört die neue Karte zu den Leisetretern. Interessanter, aber nicht wirklich spannend wird es bei den Spiele-Benchmarks unter DirectX 11. Die Leistungsfähigkeit des neuen Tahiti-Chips ist bereits bekannt und wird keinen Käufer so schnell enttäuschen. Als Beispiel soll Daragon Age 2 unter Full HD mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten bei 4xAA und 16xAF herhalten. Mit knapp 45 FPS (Bilder pro Sekunde) kratzt sich bereits an den Leistungsdaten einer GTX 580 und im direkten Vergleich zur allseits beliebten GTX 560 Ti, die sich dann mit 31 FPS schlägt, ist das eine Steigerung von 43 Prozent. Dafür muss man allerdings mehr als das Doppelte hinlegen – schade.
Wer also sich mit dem Gedanken zum Kauf einer HD 7950 beschäftigt, kann vielleicht ein wenig mehr investieren und sich für eine Nvidia GTX 680 entscheiden, die bei bereits in diversen Shops für 465,- angeboten wird.
-
- Erschienen: 02.01.2013 | Ausgabe: 2/2013
- Details zum Test
Note:2,04
Preis/Leistung: „gut“
„Plus: Schneller als Geforce GTX 660 Ti; Kühler mit Flüsterpotenzial.
Minus: Zirp-/Fiepneigung der Platine.“