Mit dem ViewPad 10s hat das Unternehmen ViewSonic den Kampf gegen Apples iPad 2 aufgenommen. Der neue Tablet PC kann dabei mit einer ordentlichen Leistung und einem niedrigen Kaufpreis punkten: Angesichts von je nach Ausstattung nur 349 bis 399 Euro sind ein 10 Zoll messender, kapazitiver Touchscreen mit 1.024 x 600 Pixeln Auflösung und ein Dual-Core-Prozessor mit 1 GHz Taktrate durchaus bemerkenswerte Eigenschaften. Hinzu kommen in der teureren Variante UMTS und HSPA, wobei die Datenraten mit 7,2 MBit/s im Downstream und 5,76 MBit/s im Upstream sehr ordentlich ausfallen. Ähnlich wie beim iPad gibt es übrigens auch beim ViewPad 10s ein integriertes GPS-Modul nur in Verbindung mit der UMTS-Version.
Angesichts des niedrigen Preises für diese Variante dürfte das aber nur ein kleiner Wermutstropfen sein. Der Griff zur größeren Variante schmerzt bei ViewSonic deutlich weniger als beim iPad... Weitere Merkmale des ViewPad 10s sind eine 1,3-Megapixel-Kamera auf der Gerätefront für die Videotelefonie, ein USB-Port zum Anschließen externer Speichermedien sowie ein 3.300 mAh starker Akku. Letzterer soll eine Betriebszeit von bis zu 6,5 Stunden garantieren, was sich derzeit im einfachen Mittelfeld der verfügbaren Android-Tablets wiederfindet.
Und wo wir gerade von Android sprechen: Hier versteckt sich einer der großen Nachteile des neuen ViewSonic-Tablets. Denn zum Einsatz kommt nicht etwa die aktuelle, für Tablets entwickelte Version 3.0, sondern die veraltete Version 2.2. Dabei ist nicht einmal bekannt, ob es ein Upgrade auf die neue Firmware 2.3 geben wird. Inwieweit das Gerät daher auf den Android Market zugreifen können wird, ist noch unbekannt. Ein zweiter Hemmschuh des Tablets ist zudem der eigentlich unverständliche Umstand, dass das integrierte WLAN-Modul nur die langsameren Standards 802.11 b/g unterstützt. Der aktuelle n-Standard wird nicht unterstützt. Auch der magere interne Speicher von nur 512 Megabyte, der freilich per microSD-Karte erweitert werden kann, ist nicht mehr zeitgemäß.
Und so erhält der Kunde mit dem ViewPad 10s zwar ein leistungsstarkes und preiswertes Tablet, muss aber auch mit einigen Nachteilen leben können. Vor allem der veraltete WLAN-Standard verwundert dabei – schließlich sollte ein Modul mit n-Standard dem Hersteller kaum noch Zusatzkosten verursachen?
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- Erschienen: 04.08.2011 | Ausgabe: 5/2011 (September/Oktober)
- Details zum Test
ohne Endnote
„Das ViewPad 10s hat die beste Hardware-Ausstattung, ist aber schwer und kann durch die Android-Version 2.2 nicht die volle Leistung entfalten. In der 3G-Variante ist das Tablet zudem gar nicht mehr so billig.“