Das ViewSonic ViewPad 10e spaltet die Nutzergemeinde: Während die einen das hervorragende Display und die grundsätzlich sehr ordentliche Ausstattung loben, kritisieren die anderen die schwache Leistung des Tablets. Auch die 3D-Benutzeroberfläche namens ViewScene 3D mit ihrem ungewöhnlichen Startbildschirm-Karussell in freilich nur imitierter 3D-Optik stößt nicht überall auf Gegenliebe. Die Oberfläche wird von vielen Nutzern und Testern als zu verspielt und unnötig aufgeblasen bezeichnet.
Das zentrale Problem des ViewPad 10e ist jedoch die magere Leistung des in ihm verwendeten Chipsatzes. Denn mit lediglich 1 GHz Taktrate und 512 Megabyte RAM-Speicher lässt sich nicht viel reißen – das entspricht der Ausstattung, die mittlerweile selbst Einsteiger-Tablets bieten, zumal es sich nur um einen Single-Core-Chipsatz ARM Cortex A8 handelt. Das wäre an für sich kein Problem, wenn da nicht der doch eher in der Mittelklasse angesiedelte Preis wäre. Auf Amazon kostet das Tablet immerhin noch 289 Euro – andere Tabs dieser Leistungsklasse liegen eher bei 150 Euro.
Andererseits kann das ViewPad 10e mit einem wunderschönen Display überzeugen. Der 9,7 Zoll große Touchscreen löst zwar nur 1.024 x 768 Pixel auf, was mittlerweile bei dieser Größe allenfalls durchschnittlich ist, soll aber schlichtweg brillant wirken. Farben und Kontraste wirkten vorbildlich, ferner überzeuge die Leuchtstärke mit ihren 400 Candela je Quadratmeter. Auch die Ausstattung mit Schnittstellen wird gelobt: So finden sich sowohl Anschlüsse für Micro-USB als auch Mini-HDMI und 3,5mm-Klinkenstecker. Bluetooth 3.0 und WLAN nach 802.11n dienen den Datenübertragungen.
Das ViewSonic ViewPad 10e hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits überzeugen Display und Schnittstellenausstattung, die Leistung jedoch entspricht nicht einem Gerät dieser Preisklasse. Und das könnte sich bei allen Vorzügen als echter Stolperstein erweisen. Denn wer nur Surfen und hübsch Videos betrachten möchte, greift nicht zu einem Tab nahe der 300-Euro-Schwelle.
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- Erschienen: 24.02.2012 | Ausgabe: 1/2012 (März-Mai)
- Details zum Test
1,2; Oberklasse
Preis/Leistung: „gut“
Beim ViewPad von ViewSonic sind Licht und Schatten zu finden. Ins Auge fällt das schöne Display sowie ein Gehäuse, das gut verarbeitet ist und viele Schnittstellen anbietet. Vermissen wird man die Oberfläche von Android Honeycomb. Bei der Leistung des Systems ist noch Luft oben. - Zusammengefasst durch unsere Redaktion.