DJ-Kopfhörer sind Gebrauchsgegenstände und werden im Club-Alltag auch mal etwas schroffer behandelt. Mit dem Signature Pulse geht man hingegen rein intuitiv etwas umsichtiger um, denn hierbei handelt es sich um einen Kopfhörer der Oberklasse, für den aktuell ca. 550 Euro fällig werden. Klar, dass man den Over-Ear nicht einfach mal neben dem Bier auf dem DJ-Pult liegen lässt. Deshalb stellt der Test bei Amazona.de zurecht die kritische Frage, ob man hier nicht doch etwas übers Ziel hinausgeschossen ist. Andererseits: Seine Klangqualität ist ein bestechendes Argument für den Kauf, auch wenn es bei einer hintergründig voll aufgedrehten PA-Anlage nur sekundär auf jedes Sound-Detail ankommt. Dennoch: In besagtem Test klingt der Ultrasone präzise, transparent und „ehrlich“. Das liegt auch an der eingesetzten Technik namens „S-Logic 3“, bei der die integrierten Schallwandler so angeordnet sind, dass sie nicht direkt in den Gehörgang, sondern aufs Außenohr strahlen. Der Vorteil? Das gleiche Lautstärkeempfinden bei ca. 3 bis 4 Dezibel weniger Schalldruck im Vergleich zu Standard-Kopfhörern und zusätzlich mehr Räumlichkeit im Klangbild. Keine Frage, der Ultrasone klingt hervorragend, sogar so gut, dass man im Test bekräftigt, noch nie einen besser klingenden DJ-Kopfhörer zur Hand gehabt zu haben.
Auch in den Bereichen Handhabung, Tragekomfort und Verarbeitung gibt er sich keine Blöße: Die Falt- und Klapp-Mechanismen an Bügel und Polstern beeinträchtigen in keiner Weise seine interne Kabelführung, die Polster sitzen sehr bequem und die Fertigungsqualität ist auf astreinem Niveau (Made in Germany). Der Anpressdruck ist nicht zu hoch, sodass auch Brillenträger nach langer Tragedauer keinen Druck hinter den Ohren verspüren. Pluspunkte gibt’s fürs Zubehörpaket, dem zwei TRS-Kabel beiliegen, eines im Format 6,35-mm-Klinke (Spiralkabel) und eines mit 3,5-mm-Klinkenstecker (Standard-Kabel). Unser Fazit: Wer sich nach exaktem HiFi-Sound kombiniert mit DJ-Qualitäten umsieht, kann sich dieses Modell auf die Liste schreiben, muss aber einen hohen Preis in Kauf nehmen.
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- Erschienen: 13.05.2022 | Ausgabe: 6/2022
- Details zum Test
71 von 100 Punkten
Preis/Leistung: „sehr gut“
„...Wer sich für Klassik und Jazz interessiert und einen ebenso präsenten wie feinziselierten Mittelton favorisiert, wird ... das teure DJ-Headphone mitunter als etwas ‚mumpfelig‘ empfinden ... Wer aber fette Dance-Sounds ... auf toporganisiertem Niveau hören möchte, mag den Pulse nicht mehr vom Kopf nehmen. Bei dieser Musik war seine tonale Ausrichtung nämlich kein Manko mehr, sondern ein Must Have. ...“