Der Hersteller TUL, in Deutschland besser unter dem Namen PowerColor bekannt, bietet seit kurzem eine Radeon 6870 mit zwei GPUs. Diese Doppel-Radeon zeigt eine ausgezeichnete Performance bei relativ moderaten Anschaffungskosten von rund 350 (bei amazon). Im direkten Vergleich ist die X2 deutlich schneller als eine Nvidia GTX 580 und auch ein doppelter SLI-Verbund mit GTX 560 Ti Grafikkarten kommt nur gelegentlich an die Spitzenwerte heran.
Die beiden im 40-nm-Prozess gefertigten Barts XT-Grafikchips vereinigen 3,4 Milliarden Transistoren in sich und takten mit 900 MHz (100 MHz im 2D-Modus). Davon profitieren 2.240 Shader-Prozessoren, die von 2.048 MByte GDDR5 Speicher dabei unterstützt werden – unter Volllast arbeiten diese mit 4.200 MHz über einen 256 Bit breiten Datenbus. Die nur 302 Millimeter lange Grafikkarte benötigt ein starkes Netzteil, da Spitzenwerte um 300 Watt/h erreicht werden können. Die zwei Slots auf der Rückseite des Gehäuses brauchende Radeon bietet dort zwei DVI (DL/SL), einen HDMI und zwei Mini DisplayPort an – weniger als zwei HD6870 als Crossfire zu bieten hätten. Denkt man darüber nach, diese Konstellation zu wählen kommt man einerseits mit den Anschaffungskosten (2 x 150 Euro) zwar deutlich besser weg, muss aber beim Stromverbrauch noch etwas mehr einkalkulieren. Beim Abtransport der entstandenen Abwärme (unter Last 85 Grad Celsius) nach draußen geht es relativ laut zu. Die beiden Lüfter erreichen dabei rund 57 dB(A), was im Leerlauf leider nur geringfügig leiser wird.
Interessanter sind dann schon die Speiele-Benchmarks, in denen die gedoppelte Radeon zeigt, dass sie zur Oberklasse gehört. Bei Crysis Warhead mit Full-HD-Auflösung, Details auf Maximum, 4xAA und 16xAF kommt die Grafikkarte auf 43 Bilder pro Sekunde – als Vergleich: GTX 590 schafft 46 Bilder und GTX 580 mal gerade 31 Bild im Durchschnitt. Von den berüchtigten Mikrorucklern bemerkt man im Bereich ab 45 Bildern pro Sekunde nicht; lediglich wenn die Frameraten unter 30 rutschen kommt dies vor, jedoch hat man ohne dabei Framedrops in Kauf zu nehmen.
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- Erschienen: 24.10.2011 | Ausgabe: 23/2011
- Details zum Test
ohne Endnote
„... für Spieler, denen es ausschließlich auf maximale 3D-Performance ankommt, eine günstige Alternative.“