Manchmal muss man sich über die Dreistigkeit von Werbung doch ein wenig wundern. Da wird der Mini-Backofen Tristar OV-1415 doch tatsächlich in einem Produktbild mit einer herzhaft-lecker aussehenden Pizza auf dem Rost beworben. Das Problem daran: Der Miniofen ist dafür gar nicht ausgelegt. Sein Innenraum fasst gerade einmal 10 Liter, die Bautiefe beträgt nur 21 Zentimeter. Eine handelsübliche Tiefkühlpizza jedoch misst 24 bis 25 Zentimeter, eine Pizza mit besonders dickem Rand auch mal 27 Zentimeter.
Von daher muss hier leider von einer irreführenden Werbung gesprochen werden, denn wer den Ofen in der Hoffnung kauft, damit eine Pizza zubereiten zu können, sieht sich am Ende schwer enttäuscht. Der Minibackofen eignet sich lediglich für sogenannte Minipizzen, die zwar einige Anbieter ebenfalls im Angebot führen, aber nur selten hungrige Mägen zu sättigen vermögen. Besitzer des Ofens warnen ausdrücklich vor dieser Fußangel und betonen, dass das Gerät wirklich nur für Aufbackbrötchen und ähnlich kleines Backgut geeignet sei.
Und selbst dann sollte man genau aufpassen, denn die Heizwirkung des Tristar OV-1415 soll es ein wenig übertreiben. Selbst Nutzer, die den Ofen insgesamt positiv beurteilen, berichten, dass bei gewohnten Einstellungen schnell nur noch Steinkohle produziert werde. Man könne getrost zwischen 10 und 20 Prozent von der eigentlich geplanten Temperatur abziehen. Pizzen, die üblicherweise bei 160 bis 180 Grad Celsius zubereitet würden, würden schon bei eingestellten 140 bis 150 Grad Celsius durch.
Das freilich ist anders als die vorgegaukelte Pizza-Tauglichkeit kein echter Nachteil, mit dem man nicht leben könnte. Man sollte es halt nur wissen, damit der Frust nicht unnötig geschürt wird. Denn eines ist auch klar: Selbst wenn der OV-1415 nicht für Pizzen geeignet ist, so handelt es sich bei dem Gerät doch um eine preiswerte (38 Euro, Amazon) und vor allem schnelle Möglichkeit, Brötchen aufzubacken und Toasts zu überbacken.
02.08.2011