TomTom präsentiert zur IFA 2009 in Berlin zwei neue Top-Navis, von denen eines, das Go 950 Live, die Rolle des neuen Unternehmens-Flaggschiffes, und das zweite, das Go 750 Live, die Rolle des Kronprinzen übernimmt. Im Grunde genommen handelt es sich um zwei nahezu identische Navis, die sich nur in wenigen Punkten unterscheiden. So hat das 950er Kartenmaterial von Europa, Nordamerika und Kanada an Bord, während das 750er mit Europa-Karten auskommen muss. Über die weiteren (vermutlich) relativ geringfügigen Unterschiede schweigt sich TomTom zur Zeit noch aus.
Richtet man den Blick auf die Situation Herbst 2008, in dem TomTom gleichzeitig das Go 740 und Go 940 Live herausgebracht hat, lässt sich vermuten, dass auch diesmal dem kleineren Bruder einzelne Funktionen wie zum Beispiel ein Trägheitssensor fehlen könnten. Doch sicher ist dies, wie gesagt nicht.
Identisch bei beiden Navis wiederum sind die Neuerungen, die TomTom 2009 seinen beiden Top-Modellen mit auf den Weg gegeben hat. Zum einen hat das Unternehmen die Bedienung des Navi noch weiter verbessert – angesichts des sowieso schon hohen Standards bei TomTom wahrlich ein Kunststück –, den Live-Service um Informationen zu günstigen Tankstellen und aktuellen Spritpreisen erweitert, wobei sämtliche Live-Informationen, also beispielsweise auch die Staumeldungen via HD-Traffic, übersichtlich auf dem Display dargestellt werden sollen. Neu ist auch die Funktion Eco-Routes, die besonders kraftstoffsparende Routen vorschlagen wird.
Auf der technischen Seite hingegen scheint TomTom alles beim Alten gelassen zu haben, was nicht weiter verwundert, denn gerade unter diesem Aspekt sind die meisten aktuellen Navis nahezu ausgereizt. Wie auch andere Hersteller, feilt TomTom deshalb bei den neuen Navis an der Ausstattung, um sich gegen die immer stärker werdende Konkurrenz von Seiten der Handys/Smartphones zu behaupten. Dabei fährt TomTom ganz geschickt zweigleisig, indem man auch den Handymarkt mit Navi-Software beliefert (App fürs iPhone) und als weiteres Standbein Kooperationen mit Autoherstellern eingeht – ein „Einbau-Navi“ für Fiat ist das aktuellste Beispiel, zuvor hatte das Unternehmen bereits die Kooperation mit Renault bekannt gegeben.
Die Strategie, synchron drei Absatzmärkte im Blick zu haben und auch zu bedienen, wird TomTom sicherlich das Überleben im derzeit hart umkämpften Navi-Markt sichern. Denn ob ein Top-Navi wie das Go 750 Live beziehungsweise wie das Go 950 Live 2009 und 2010 verkauftstechnisch zu Shooting-Stars werden, ist wenig wahrscheinlich – zumal sie weit über 300 Euro kosten werden.
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- Erschienen: 28.03.2010
- Details zum Test
ohne Endnote
„Plus: großes Display bei kleinen Geräteabmessungen; gute Bildschirmaufteilung; individuell konfigurierbares Schnellzugriffsmenü; Fahrspurassistent; ‚intelligente‘ Routenberechnung: Tageszeit- und Wochentags-abhängig (iQ-Routes); Routenplanung mit ‚Via‘-Funktion; Anzeige Kraftstoff sparende Routen (Eco Routes); Live-Dienste:Verkehr, Wetter, Kraftstoffpreise, Google-Suche (kostenpflichtig); TMC für andere europäische Länder; Kartenaktualisierung (Map share) ...
Minus: Leichte Vibrationen in der Halterung; Menüstruktur nicht immer eingängig (zwei unterschiedliche Routenplanungen).“