Zugegeben. Eine echte Teemaschine ist die Tefal Magic Tea BJ100010 nicht. Denn weder können mit ihr verschiedene Temperaturen eingestellt werden, noch gibt es raffinierte Extras wie eine Warmhaltefunktion, eine Fortsetzungsfunktion oder wenigstens einen Timer. Im Grunde handelt es sich schlicht um einen Wasserkocher mit integriertem Teefilter, der erst dann abschaltet, wenn der Siedepunkt erreicht wird. Dennoch erfreut sich das Gerät bei seinen Nutzern größter Beliebtheit – und das zu recht.
Denn so schlicht das Grundprinzip, so raffiniert die Umsetzung. Der Teebereiter arbeitet nämlich mit der sogenannten Perkolation. Das heißt, der Filter mit dem Tee liegt nicht einfach nur im Wasser, so dass sich die Aromen von selbst verbreiten müssen. Stattdessen wird das Wasser erhitzt und durch den Filter mit dem Teesubstrat gedrückt, um dann wieder in die Kanne zu gelangen. Durch diesen Kreislauf verteilt sich das Teearoma viel schneller und gleichmäßiger, zudem hängt der Filter nach Abschluss des Kochvorgangs nicht im gekochten Tee.
Das verhindert ein ewiges Nachziehen des Tees und somit den von vielen Genießern ungeliebten, bitteren Nachgeschmack. Da der Magic Tea zugleich die Teekanne darstellt, aus der serviert wird, spart man sich einen Arbeitsschritt – der Filterinhalt wird ganz einfach später beim Reinigen der Kanne entsorgt. Übrigens kann anstelle von losem Tee auch einfach ein Teebeutel genutzt werden, der in den Filter gelegt wird. Man sollte lediglich den Anhänger zuvor entfernen. Geschmacklich ist der so produzierte Tee in jedem Fall traditionellen Ziehmethoden überlegen – das zeigte auch unser eigener Test.
Indes offenbarte dieser auch einige Schwächen, von denen eine bereits eingangs angesprochen wurde: Der Tefal Magic Tea ist im Grunde nur für die Zubereitung von schwarzem und Kräutertee geeignet. Bei empfindlichen Teesorten wie weißem oder grünem Tee muss der Anwender selbst den richtigen Zeitpunkt finden, die Maschine abzustellen. Das gelingt nach einiger Zeit auch recht gut, erfordert aber Experimentierfreude. Geschmacklich kann dann aber auch dieses Ergebnis vollauf überzeugen.
Problematischer ist hingegen das Design des Gerätes. Was auch immer sich die Ingenieure dabei gedacht haben: Die nikotingelb-beige Färbung von Kocherbasis und Kannengriff trägt nicht unbedingt zur Attraktivität des Produktes bei. Von dem angenehmen Grau des Werbefotos ist die Realität meilenweit entfernt. Ferner kann die Verbindung zwischen Basis und Kanne öfter etwas haken – das Absetzen einer gefüllten Kanne erfordert somit etwas Fingerspitzengefühl. Aber es gibt auch einen großen Pluspunkt beim Thema Design: Die Kanne tropft nicht. Überhaupt nicht. Und alleine das macht den Tefal Magic Tea BJ100010 (Amazon, ca. 58,-) zum Topprodukt seiner Art.
03.04.2012