Ultra-Schärfe, Ultra-Solidität - aber keine HDR-Kontraste
Der Technisat Technivista 49 SL ist für einen Fernseher mit einem Diagonalen-Maß von 123 Zentimetern nicht günstig. Dafür kann der Hersteller auf europäische Fertigungsstätten sowie die besondere Solidität und Ausstattung des Modells verweisen - obwohl es innerhalb des eigenen Sortiments lediglich im Mittelfeld angesiedelt ist. Das durch die Ultra-HD-Auflösung des Edge-LED-Panels maximal mögliche Schärfe-Niveau lässt sich direkt erleben: Die SmartTV-Funktionalitäten des Betriebssystems Isio gewähren bequem Zugriff auf Online-Streaming-Dienste, welche auch natives 4K-Material im Angebot haben. Zu den Eigenheiten des Produktes gehört allerdings, dass die inzwischen stark nachgefragte HDR-Kompatibilität nicht besteht. Trotz hervorragender Bildqualität fehlt es für Extrem-Kontraste wohl ein wenig an Helligkeit. Zudem scheinen unter den vorkonfigurierten Video-on-Demand-Diensten ausgerechnet die Platzhirsche Netflix und Amazon Prime zu fehlen. Hoffentlich sind sie ohne Einschränkungen nachrüstbar.
Doppelter Triple-Tuner für Kabel-, Satelliten- und Antennenempfang
Normales, lineares Fernsehen lässt sich über einen Triple-Tuner reinholen, der sämtliche gängigen Empfangswege abdeckt. Dem Komfort zuliebe ist sogar ein weiterer Triple-Tuner vorhanden - was interessante Mehrfach-Anwendungen erlaubt. So sind etwa zwei Kabelsender parallel nutzbar, beispielsweise kann einer angezeigt und gleichzeitig ein anderer mit einem USB-Speichermedium aufgenommen werden. TimeShift-Optionen gibt es ebenfalls. Die exzellente Bildverarbeitung veredelt auch Content geringerer Güte. In der Schnittstellen-Abteilung sind keine Lücken zu entdecken, die den Anschluss von Zuspielern oder die Kommunikation mit lokalen Netzwerk-Standards wie UPnP erschweren würden. Kabellos-Kontakte zu Devices wie Smartphones oder Kopfhörern via WLAN und Bluetooth flutschen. Wobei das Andocken separater Audio-Helferlein nicht so dringend ist wie bei vielen Konkurrenten. Denn auf die internen Akustik-Komponenten „powered by ELAC“ ist man zurecht stolz. Die Verstärker-Einheit der „TechniSat DELUXE SOUND QUATTRO“-Soundleiste bringt es in Kombination mit vier gut abgestimmten Lautsprechern auf kraftvoll-ausgewogen klingende 4 x 11 Watt RMS.
Werthaltiges Modell mit eigenem Charakter
Rund 1600 Euro sind angesichts des Wettbewerbs teuer. Aber die Kunden schätzen den eigenständigen Charakter der Marke, mit exakt diesem leicht biederen Design und diesem Bedien-Konzept. Und mit Details wie der sehr hochwertig wirkenden Fernbedienung oder der kostenlosen, gelungenen TechniSat CONNECT App. Für 2700 Euro wäre der Loewe bild 3.49 DR+ zu erwerben - welcher zusätzlich zu USB-Speichermedien sogar eine eingebaute Festplatte für Aufzeichnungen nutzen kann.