Outdoor-Smartphones sind noch immer ein seltener Anblick. Kein Wunder, ist es doch eine echte Herausforderung, die zahlreichen Smartphone-Features in einem wasserdichten Gehäuse unterzubringen, ohne dass die Funkleistung und Gesprächsqualität darunter allzu sehr leidet. Zuletzt hatten unter anderem Motorola und Samsung zarte Gehversuche in diese Richtung unternommen, nun nimmt ein bislang völlig unbekannter Hersteller den Kampf mit diesen Platzhirschen auf: Takwak.
Seinen ungewöhnlichen Namen hat das Unternehmen von einem englischen Wortspiel. Es setzt sich zusammen aus den Begriffen „talk“ (sprechen) und „walk“ (gehen). Und damit wäre das Programm auch definiert: Der Nutzer des Takwak TW700 soll nach draußen in die Wildnis gehen und dort jederzeit erreichbar sein. Damit das Handy den härtesten Ansprüchen genügt, ist es nach IP57 zertifiziert worden. Das heißt, es ist weitestgehend staubdicht und kann bis zu 30 Minuten in einem Meter Wassertiefe zubringen – und bleibt selbstverständlich voll funktionsfähig.
Gegen harte Stöße und Stürze ist das Gehäuse ebenfalls abgesichert, was die Zertifizierung nach dem Militärstandard MIL-SDT 810F nachweist. Doch nicht nur widerstandsfähig ist das mit Android 2.2 laufende Smartphone. Es ist auch ausgesprochen ausdauernd: Der 2.700 mAh starke Akku soll für nicht weniger als zwölf Stunden Nonstop-Navigation via GPS ausreichen. Das muss dem Gerät erst einmal ein anderes Android-Smartphone nachmachen. Ferner arbeitet das 3,5 Zoll große Touchscreendisplay resistiv. Das mag normalerweise als unschick gelten, hat hier aber Sinn: Dadurch ist das TW700 auch per Handschuh bedienbar, da das Display auf Druck reagiert.
Ferner wurden in das ungewöhnliche Mobiltelefon eine 5-Megapixel-Kamera und ein PMR-Funkgerät integriert. Der Nutzer kann also auf den ganz normalen PMR-Funkfrequenzen plaudern – mit im Idealfall bis zu 10 Kilometern Reichweite. Nur eines erstaunt: Die Prozessorleistung des Takwak TW700 fällt mit nur 533 MHz ausgesprochen schlecht aus. Zwar handelt es sich um einen Dual-Core-Prozessor, doch dürfte selbst dies die Leistung kaum über das unterste Einsteigersegment hinaushieven. Ferner fehlt jegliche UMTS-Unterstützung, Internetinhalte quälen sich via EDGE aufs Display.
Und so ist auch das TW700 wieder kein Highend-Smartphone, wie es von vielen Android-Fans seit langem ersehnt wird. Das Handy ist ein knallhart auf die Outdoor-Nutzung hin optimiertes Gerät ohne jeden Schnörkel.
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- Erschienen: 23.08.2013 | Ausgabe: 3/2013 (September/Oktober)
- Details zum Test
ohne Endnote
„... Heutzutage eher ungewöhnlich ist der ein wenig träge, aber dafür handschuhtaugliche Touchscreen (resistiv). Typische Multitouch-Gesten und geschmeidige Streichbewegungen entfallen, aber nach etwas Eingewöhnungszeit funktioniert die Bedienung auch mit dem Fingernagel oder – noch besser – per Stylus weitgehend präzise und schnell. ...“