Aufgrund seines glänzenden Edelstahlgehäuses fällt der RK 2 mit Sicherheit bevorzugt Kunden in die Augen, denen auch in der Küche das Aussehen ihrer Gerätschaften am Herzen liegen. Doch nicht allein in dieser Hinsicht sticht der von Steba vertriebene Reiskocher ein bisschen aus der breiten Masse hervor. Der Deckel zum Beispiel ist mit einem Scharnier versehen und fällt daher nicht bei jeder unpassenden Gelegenheit zu.
Generell entpuppt sich bei vielen Reiskochern die Deckelkonstruktion geradezu als Sollbruchstelle der Geräte. Bevorzugt bei den Low-Budget-Modellen werden sie nur lose aufgesetzt und können deshalb auch kaum verhindern, dass der entstehende Wasserdampf nicht allein durch das eigentlich dafür vorgesehene Dampfventil entweicht. Der hohe Druck führt nicht selten dazu, dass sich der Dampf früher oder später Schleichwege durch die Ritzen sucht und am Gehäuse herunterläuft – eine meistens recht unschöne Angelegenheit. Der Vorteil eines losen Deckels, nämlich dass er sich einfacher reinigen lässt, ist damit dahin. Locker konstruierte Halterungen wiederum führen dazu, dass der Deckel bei der kleinsten Berührung zufällt – nicht unbedingt ein kaufentscheidendes Manko, aber auf Dauer gesehen doch eine ärgerliche Marotte der entsprechenden Reiskocher. Beim Modell von Steba hingegen wird der Deckel über ein Scharnier in Form gehalten, muss dafür auf der anderen Seite direkt am Gerät gesäubert werden. Die Wahrscheinlichkeit wiederum, dass Wasserdampf unkontrolliert austritt, ist dafür geringer. Leider liegen weder Tests noch Erfahrungsberichte vor, die dies bestätigen könnten. Ein gewisses Risiko muss daher schon einkalkuliert werde, denn schließlich besitzt der Steba keinen Kondenswasserbehälter. Der Wasserdampf kann also, wie auch bei den einfacher konstruierten Reiskochern, allein durch das Deckelventil entweichen – und dies könnte sich, im schlimmsten Fall, als Nadelöhr entpuppen.
Die technischen Daten des Steba weisen ihn als typisches Standardgerät für größere Haushalte aus, die maximale Füllmenge liegt bei 1,8 Litern. Auch hier wäre es interessant zu wissen, wie der Steba mit kleineren mengen Reis umgeht. Nicht alle großen Reiskocher kommen damit nämlich gleich gut zurecht. Nicht unerwähnt sollte schließlich noch bleiben, dass mittels eines weiteren Einsatzes in dem Reiskocher außerdem Gemüse und Co gedünstet werden kann.
Die solidere Konstruktion ist dafür verantwortlich, dass der Steba mit rund 55 Euro (Amazon) zu Buche schlägt, also deutlich über den einfacher gestrickten Low-Budget-Modellen liegt. Dies bessere Ausstattung ist allerdings leider kein Garant für mehr Komfort, diese Frage ließe sich erst dann beantworten, sofern Bewertungen zu dem Gerät vorliegen würden. Da dies jedoch nicht der Fall ist, darf sich jeder Käufer des Geräts als Pioneer fühlen – ob man dies allerdings unbedingt sein möchte, steht auf einem ganz anderen Blatt.
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- Erschienen: 30.11.2012 | Ausgabe: 12/2012
- Details zum Test
„gut“ (91,7%)
„Dieser Reiskocher gart unterschiedliche langkörnige Reissorten mit gutem Ergebnis und eignet sich gut für größere Gesellschaften. Trotz der guten Isolierung verliert der Reis nach zwei Stunden merklich an Temperatur, ist aber dennoch heiß genug.“