Mit der RX10 konnte Sony eine überzeugende Bridge-Kamera am Markt etablieren. Die Nachfolgerin Sony Cyber-shot DSC-RX10 II sieht ihr zum Verwechseln ähnlich – die Neuerungen stecken vielmehr im Innern des edlen Magnesium-Gehäuses. Dazu gehören ein neuer Sensor, der für schnelle Bilder sorgt, sowie 4K-Video und eine Super-Zeitlupen-Funktion.
Neuer Sensor sorgt für reichlich Geschwindigkeit
Eine der technischen Neuerungen ist der 1 Zoll große Exmor-RS-CMOS-Sensor mit 20 Megapixeln. Er verfügt über eine eigene Speichereinheit, wodurch Bilder schneller ausgelesen werden sollen. Dank eines elektronischen Verschlusses beträgt die kürzeste Belichtungszeit nur 1/32.000 Sekunde. Beeindruckend ist auch die Serienbildgeschwindigkeit: Stolze 14 Bilder pro Sekunde sind laut Sony möglich, allerdings werden Blende und Fokus in diesem Modus nicht angepasst.4k-Video und Super-Zeitlupe
Nicht nur bei Bildern ist die RX10-II besonders schnell. Im Super-Zeitlupen-Modus schafft die Kamera Video-Aufnahmen mit bis zu 1.000 Bildern pro Sekunde (PAL), wodurch eine 40-fache Verlangsamung erreicht wird.Ebenfalls mit an Bord ist ein 4K-Videomodus. Während der 4k-Videoaufnahme ist es möglich, Bilder mit einer Auflösung von 16 Megapixeln zu schießen. Anders als die mit gleichem Sensor und Prozessor ausgestattete Sony RX100 IV, kann die RX10 II 4K-Clips von knapp 30 Minuten aufnehmen. Die wesentlich kleinere RX100-IV benötigt nach etwa 5 Minuten eine Pause, da Überhitzung droht.
Flexibles Objektiv und professionelle Bedienung
Das Objektiv kommt aus dem Hause ZEISS und bietet einen 8,3-fachen Zoom. Umgerechnet ins Kleinbildformat wird ein Brennweitenbereich von 24 - 200 Millimetern abgedeckt, was dem Fotografen eine große Flexibilität gibt. Dabei liefert das Objektiv über den gesamten Brennweitenbereich eine gute Lichtstärke von F2,8.
Die Bedienung ist im Vergleich zur Vorgängerin kaum verändert worden. Ein Objektivring kann mit verschiedenen Funktionen belegt werden, aber auch zum Fokussieren benutzt werden. Zudem ist ein Ring zur schnellen Blendenwahl vorhanden. Ein Schulterdisplay, das die wichtigsten Einstellungen auf einen Blick zeigt, erinnert an professionelle Spiegelreflexkameras.
Per WLAN lässt sich die Kamera auch mit einem Smartphone oder Tablet verbinden und dann fernsteuern. Geräte, die NFC unterstützen, müssen nur nah an die Kamera gehalten werden, um eine Verbindung aufzubauen.
Das Gehäuse mit Outdoorqualitäten
Die Technik sitzt in einem hochwertigen Magnesium-Gehäuse, das mit Dichtungen gegen Spritzwasser geschützt ist. Unterwasser fotografieren kann man damit zwar nicht, jedoch lässt sich die Kamera ohne Bedenken im Outdoorbereich nutzen, auch wenn es mal etwas feucht werden könnte. Die Maße betragen 129 x 88 x 102 Millimeter – damit reicht die RX10 II schon fast an die Dimensionen einer kleinen DSLR heran. Und auch das Gewicht von 813 Gramm hat nichts mehr mit Kompakt-Klasse zu tun.Darin unterscheidet sie sich nicht von ihrer Vorgängerin. Überarbeitet wurde jedoch der elektronische OLED-Sucher, der nun eine XGA-Auflösung bietet und damit Details feiner anzeigt.
Fazit
Sony schafft hier einen echten Allrounder, der auch ohne Wechselobjektive einen großen Brennweitenbereich abdeckt. Das robuste, abgedichtete Gehäuse ermöglicht vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Details wie der Blendenring und das Schulterdisplay ermöglichen zudem eine Bedienung, die der professioneller DSLRs ähnelt.Vorteile im Vergleich zur Vorgängerin finden sich vor allem im Video-Bereich: Hier bietet die RX10 II 4-K-Videos und eine Super-Zeitlupen-Funktion. Im Fotobereich wurde vor allem die Serienbild-Funktion und die minimale Verschlusszeit verbessert, zudem liefert der elektronische Sucher ein schärferes Bild.
Zum Start der Kamera ab Ende Juli / Anfang August müssen diese Verbesserungen allerdings teuer erkauft werden: Für rund 1.600 Euro wird die Kamera beispielsweise bei Amazon zu haben sein, während für die Vorgängerin RX10 nur rund die Hälfte aufgebracht werden muss. Auch Panasonics Konkurrenzmodell Lumix FZ1000 bietet einen großen Brennweitenbereich, 4K-Video sowie schnelle Serienbilder und geht für weniger als die Hälfe über die Ladentheke.