Beckengurt kann bei einem Frontalcrash tief in den Bauch des Kindes einschneiden
Stiftung Warentest: Für den sicheren Transport von Kindern ungeeignet
ADAC warnt eindringlich davor, das Produkt als Sitzersatz zu verwenden
120 Gramm leicht und EU-weit zugelassen
Als ganz, ganz heißen Titelkandidat wähnt der polnische Hersteller Smart Kid S.A. seinen Kindersitz-Ersatz Smart Kid Belt. Dabei handelt es sich um einen Zusatzgurt, der den Erwachsenengurt verkürzt und einen Kindersitz komplett ersetzen soll. Er habe hervorragende ECE-Prüfergebnisse sowohl in der EU als auch in den Vereinigten Staaten erzielt und sei für jedes Budget geeignet, schreibt der Hersteller. Letzteres ist als Motivation natürlich ehrenhaft, im Wettbewerb der sichersten Kindersitze aber eher von untergeordneter Bedeutung. Denn eins ist unsicher: Ersatzkonstruktionen für vollwertige Kindersitze, wie Sie mancher vielleicht schon als Sitzerhöhungen kennt und die mit dem Smart Kid Belt nun eine weitere, fatale Ausbaustufe erhalten haben. Und anders als bei den nackten Sitzerhöhungen, von denen es auch "ausreichende" gibt, möchten wir diese Warnung durchaus als Panikmache verstanden wissen: Bitte verzichten Sie auf Quacksalbereien wie den Smart Kid Belt und vertrauen Sie auf die ADAC-Kindersitztests und unsere darauf gestützten Produktempfehlungen.
Eins ist unsicher: Kindersitze ohne Seitenprotektoren wie dieser
Verglichen mit dem Erwachsenengurt biete der Smart Kid Belt keinerlei zusätzlichen Schutz, schreibt die Stiftung Warentest im Anschluss an einen professionellen Crashtest und formuliert ein "alarmierendes" Ergebnis: Beim simulierten Frontaufprall schneide der Beckengurt des Smart Kid Belt tief in den Bauch des Kinder-Dummys ein. Beim Kind könnten schwerste innere Verletzungen die Folge sein. Addiert man dazu das völlige Fehlen von Seitenaufprallschutz und korrekter Schultergurtführung, dürfte das Testergebnis nicht überraschen. Seltsam nur, dass der Sitz überhaupt jene Zulassung erhalten hat, die seinen Verkauf im Handel erst ermöglicht. Und leider ist die Wahl des Kindersitzes mit das Offensichtlichste, mit dem wir Eltern oftmals sorglos umgehen. Natürlich denken die Polen hier weiter ans Verkaufen – immerhin trägt der „Sitz“ offiziell das EU-Zulassungsetikett ECE-R 44. Auch der Preis ist verlockend. Bei Amazon kostet der Gurt derzeit um die 23 Euro.
Tipp: Eine große Auswahl an vollwertigen Kindersitzen der entsprechenden Altersgruppe für größere Kinder (z. B. Sitzgruppe II-III) finden Sie in unseren Bestenlisten. Sie müssen ja keinen teuren mit Ausstattung bis zum Abwinken wählen. Gute gibt es auch günstig, z. B. hier.
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