Bei der neuen DP1x setzt Sigma wieder auf den dreischichtigen Foveon-X3-Sensor mit einem System der direkten Farberfassung, der eine besonders gute Farbwiedergabe ermöglicht. Der 20,7 x 13,8 Millimeter große Chip weist eine extrem hohe Auflösung von 14,6 Pixeln auf. Im Unterschied jedoch zu den meisten handelsüblichen Kompaktkameras mit 1/2,33 Zoll kleinen Bildsensoren, ist die hohe Pixelzahl bei der Kamera vollkommen gerechtfertigt. Dank der großen Oberfläche des Sensors können alle Bildpunkte gut belichtet werden, wodurch satte, rauscharme Aufnahmen ohne farbige Pixel und weiße Punkte möglich sind.
Wie die Spiegelreflexkamera SD15 und die Kompaktkamera DP2s des Herstellers besitzt die Neue ferner den hauseigenen True-II-Bildprozessor, der speziell für den Einsatz mit dem Foveon-Chip entwickelt wurde und für eine besonders schnelle Datenbearbeitung sorgt. Darüber hinaus kann die Kamera nicht nur JPEG-Bilder, sonder auch unkomprimierte RAW-Aufnahmen im hauseigenen X3F-Format produzieren, wobei die Farbtiefe bei 12 Bit liegt.
Die Blende und Belichtungszeiten lassen sich manuell einstellen, während der Fotograf über die spezielle Quick-Set-Taste auf der Rückseite des robusten Metallgehäuses auf die wichtigsten Aufnahmeparameter schnell zugreifen kann. Das Display der Kamera fällt allerdings mit 2,5 Zoll etwas klein aus.
Das Objektiv arbeitet mit einem Fix-Fokus und weist eine aufs KB-Format umgerechnete Festbrennweite von 28 Millimetern auf. Wie viele Testfotos im Internet zeigen, ist die Optik sehr gut für Landschafts- und Indoor-Aufnahmen geeignet. Im Labor des Internetportals „Magnus.de“ hat die Kamera ebenfalls eine gute Figur gemacht. Die Auflösung war mit 1.056 Lp/Bh sowohl bei JPEG- als auch bei RAW-Aufnahmen sehr gut, während sich der 9-Feld-Autofokus als schnellster unter allen DP-Modellen erwies. Nur bei hohen ISO-Werten ließ die Bildqualität leider etwas nach. Die Einschaltverzögerung von 4,9 Sekunden war zudem ausgesprochen langsam. Fotografen, die eine Kompaktkamera für Schnappschüsse suchen, liegen hier also definitiv falsch.
Die DP-1x punktet mit einer hochwertigen Verarbeitung, einer sehr guten Ausstattung und einer benutzerfreundlichen Bedienung. Leider fällt sie mit knapp 800 Euro entsprechend teuer aus. Der optionale optische Aufstecksucher VF-11 mit Leuchtrahmen schlägt ebenfalls mit weiteren 150 Euro zu Buche (Amazon). Nur zum Vergleich: Das Vorgängermodell DP1s ist momentan bei Amazon für rund 400 Euro erhältlich.
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- Erschienen: 10.12.2010 | Ausgabe: 1/2011
- Details zum Test
47,5 von 100 Punkten
„Wer bewusst fotografieren will und nicht auf den schnellen Schnappschuss aus ist, findet in der DP1x ein Instrument, mit dem sich im RAW-Prozess gute Bilder bis ISO 400 erstellen lassen. Die Bildqualität bei höheren ISO-Zahlen und das Tempo sind allerdings nicht mehr zeitgemäß.“