Mit der Siemens HF35M562 spricht der Haushaltsgerätehersteller Design-Liebhaber an: Die Mikrowelle präsentiert sich in edler Edelstahloptik mit einem großen, schwarz abgeblendeten Sichtfenster und einer schmalen Digitalanzeige oberhalb der Bedienelemente, die sich wiederum über der Öffnungsklappe wiederfinden. Dabei zeigen sich auch die Bedienelemente sehr übersichtlich und in minimalistischem Design angeordnet – sie formen ganz einfach zwei dünne Tastenreihen links und rechts von einem (natürlich ebenfalls metallenen) Drehknopf. Doch diese Anordnung wirkt nicht nur gefällig, sie hat auch einen großen Vorteil: Die HF35M562 kann auf voller Breite einen immerhin 36 Liter fassenden Garraum vorweisen.
Normalerweise wäre dies die Stelle, an der man auf die praktische Größe dieses Einbaumodells hinwiese: 36 Liter seien genug auch für größere Kochvorhaben und könnten einen soliden Ersatz für den guten, alten Herd mit Backofen darstellen. Doch stopp: Anders als die meisten Mikrowellen dieser Größenklasse verfügt die HF35M562 nicht über die mittlerweile längst üblichen Extras wie eine Grill- oder eine Umluftfunktion. Sie beherrscht wirklich nur das Garen mit Mikrowellenstrahlung, das Zubereiten von Pizzen, Aufbackbrötchen oder sogar ganzen Hähnchen (die bei dieser Größe perfekt ins Gerät passten) ist also nicht möglich. Das verwundert nun wirklich, zumal all diese Zusatzfähigkeiten längst nichts Neues mehr sind und auch bei einem zwei Jahre alten Modell wie der HF35M562 zu finden sein sollten.
Immerhin beherrscht die Siemens-Einbaumikrowelle ihr Metier: Mit ihren 1.000 Watt besitzt sie genügend Leistung, um Gargut schnell zuzubereiten, wobei immerhin fünf verschiedene Leistungsstufen zur Verfügung stehen. Bislang nur selten gesehen ist zudem die Möglichkeit, bis zu drei dieser Mikrowellenleistungsstufen nacheinander zu programmieren. Damit lassen sich Garvorgänge erheblich feiner dosieren. Und all das wäre zusammen mit dem schönen Design und dem großen Innenraum auch sicherlich hinnehmbar, wenn das Gerät nicht so unverschämt teuer wäre. Doch 679 bis 779 Euro (Amazon) für eine Mikrowelle, die nicht einmal eine Grill- oder eine Umluftfunktion besitzt? Da dürften selbst passionierte Designliebhaber erst einmal schwer schlucken.
05.08.2011