Der Hardwarehersteller Sapphire mit Sitz in Hong Kong hat sich den Problemen rund um die aktuelle AMD Radeon R9 290 angenommen und mit der Sapphire Radeon R9 290 Tri-X OC eine der ersten Custom-Karten abgeliefert. Als erste Karte überhaupt hat diese nicht mit Drosselungen zu kämpfen und kann jederzeit den maximal möglichen Takt ausschöpfen.
Referenzdesign in der Kritik
AMD hatte mit der Radeon R9 290 keinen leichten Start. Die Leistungswerte auf den Datenblättern klangen vielversprechend doch es sollte anders kommen als gedacht. Um keine Konkurrenz im eigenen Lager zu schaffen, wurde kurz vor der Veröffentlichung die Leistung angehoben. Allerdings reicht der im Referenzdesign verbaute Kühler nicht aus um den Grafikchip ausreichend zu kühlen, was zu einer Verminderung der Taktraten führt: Eine Drosselung tritt ein. Der verbaute Lüfter dröhnt mit rund 57 Dezibel (A) sehr laut und sorgt nicht nur bei Anwendern mit empfindlichen Ohren für Unmut.
Potente Kühllösung
Sapphire hat sich der Sache angenommen und dem Chip eine neue Kühllösung spendiert. Diese lässt die Karte um drei Zentimeter auf 30,5 Zentimeter anwachsen. Fünf Heatpipes sorgen für eine schnelle Wärmeabfuhr und drei 85 Millimeter große Lüfter blasen die Abwärme nach außen. Beim Referenzmodell gibt es einen BIOS-Umschalter für einen „Quiet-Modus“ und „Uber-Modus“. Damit werden automatisch die Taktrate und Lüfterdrehzahl erhöht. Dieser ist zwar noch vorhanden, doch die Leistung bleibt immer gleich. Dank der drei Kühler liegt die Temperatur im Praxisbetrieb bei maximal 79 Grad Celsius und damit in einem absolut unkritischen Bereich. Die Lüfter drehen dabei mit knapp 2.400 Umdrehungen pro Minute und erreichen einen Schalldruck von 49 Dezibel (A). Unnötig „laut“ ist das Modell aber im Leerlauf. Die Temperatur liegt bei guten 38 Grad Celsius, aber die Lautstärke bei 38 Dezibel.
Taktraten
Der Hersteller gestattet dem Grafikchip einen Takt von maximal 1.000 Megahertz und damit 53 Megahertz mehr als dem Referenzmodell. Auch der Speicher wurde um 100 Megahertz auf nun 2.600 Megahertz angehoben. Der Speicherdurchsatz liegt somit mit 333 Gigabyte pro Sekunde auf dem Niveau der Konkurrenzkarte Nvidia GeForce GTX 780 Ti. Dank des hohen Durchschnittstaktes kann sich das Modell deutlich vom Referenzdesign abheben und bleibt von Drosselungen verschont.
Fazit
Sapphire hat ganze Arbeit geleistet und die erste Radeon R9 290 abgeliefert die nicht zu heiß wird und einen stabilen Takt halten kann. Mit einer niedrigen Geräuschkulisse von 49 Dezibel (A) ist die Grafikkarte rund 9 Dezibel (A) leiser als ein Referenzmodell und das bei einer werkseitigen Übertaktung. Dank der effizienten Kühllösung bleiben 15 Grad Celsius als Reserve, bevor eine Drosselung einsetzen würde. Die Leistung liegt dabei fast auf dem Niveau einer Radeon R9 290X. Der aktuelle Kostenpunkt liegt derzeit bei rund 399 EUR (Amazon) und damit rund 70 EUR über dem Preis der Referenzkarte. Man kann aber davon ausgehen, dass sich die Kosten im Laufe der Wochen weiter nach unten korrigieren werden.
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- Erschienen: 04.03.2015 | Ausgabe: 4/2015
- Details zum Test
Note:2,0
Preis/Leistung: „befriedigend“
Ausstattung (20%): 2,80;
Eigenschaften (20%): 2,17;
Leistung im PCGH-Index (60%): 1,68.