Die beiden Hersteller Apple und Samsung liegen seit Monaten im erbitterten Streit um Patentrechtsfragen. Vor Weihnachten 2011 eskalierte die Situation schließlich und Apple schaffte es, ein deutsches Gericht von einer „Geschmacksmusterverletzung zu überzeugen“. Das Flaggschiff Samsung Galaxy Tab 10.1 durfte daraufhin nicht mehr verkauft werden – und das im wichtigen Weihnachtsgeschäft. Doch Samsung wusste sich zu helfen und brachte mit dem Galaxy Tab 10.1N eine leichte abgeänderte Version auf den Markt. Apple versuchte, auch diese Variante wieder aus den Verkaufsregalen zu bannen, ohne Erfolg bislang. Und es sieht auch nicht so aus, als würde sich das nochmal ändern.
Nun wurde von dem südkoreanischen Hersteller auf der Consumer Electronics Show (CES) 2012 in Las Vegas eine neue Version auch des kleineren Schwestermodells Galaxy Tab 7.0 Plus vorgestellt. Wiederum beschränkt sich die Überarbeitung beim Samsung Galaxy Tab 7.0N Plus auf kleinere Designkniffe. So wurde der Gehäuserand bis zur Front gezogen, wodurch eine metallische Einfassung nun die gesamte Gerätefront umschließt. Ferner wurden die Lautsprecher in diesen Rahmen integriert – nach vorne ausgerichtet. Dies soll nebenbei auch für einen besseren Klang sorgen.
Der Rest ist wieder identisch vom Vorgänger übernommen worden. So ist auch das Galaxy Tab 7.0N Plus mit einem 1,2 GHz schnellen Dual-Cor-Prozessor und 1 Gigabyte RAM-Speicher ausgestattet, bedient wird es über einen 7 Zoll messenden Bildschirm mit 1.024 x 600 Pixeln Auflösung. Datenverbindungen können via WLAN nach 802.11n und HSPA+ mit bis zu 21 MBit/s erfolgen. Eine 3-Megapixel-Kamera auf der Rückseite, eine 2-Megapixel-Frontkamera für die Videotelefonie, ein GPS-Empfänger, Bluetooth 3.0, USB 2.0 und ein Steckplatz für microSD-Speicherkarten ergänzen diese Ausrüstung. Als interner Speicherplatz werden wohl wieder 16 oder 32 Gigabyte zur Verfügung stehen, den Strom liefert ein Akku mit 4.000 mAh Nennladung.
Das Samsung Galaxy Tab 7.0N Plus stellt in der 7-Zoll-Klasse noch immer ein ansehnliches Tablet dar, das allerdings vom Hersteller zu einem unverschämt hohen Preis verkauft werden wird. Rund 600 Euro soll der Kunde hinblättern – und das ist selbst für Samsung schamlos überzogen. Schließlich erhält man für diesen Preis auch ein Asus Transformer Prime mit Quad-Core-Chipsatz, größerem und höher auflösendem Display sowie ansteckbarer Docking-Tastatur. Da versteh einer die Koreaner: Da umtanzen sie mühsam mit einem Redesign die Patentrechtsprobleme und kicken sich dann selbst mit einem völlig überzogenen Preis vom Platz. Bleibt zu hoffen, dass der Handel die Preisempfehlung ignoriert und angemessenere Entlohnungen ansetzt...
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- Erschienen: 06.06.2012 | Ausgabe: 7/2012
- Details zum Test
4,2 von 5 Punkten
„... Besonders die App-Ausstattung und das Format des Gerätes haben uns gefallen. Im Alltagseinsatz bewährt sich das Tablet durch sein geringes Packmaß und Gewicht, das Gehäuse hinterlässt einen guten, wenn auch nicht tadellosen Eindruck. Von Ausstattung und Preis wendet es sich klar an den erfahrenen Android-Nutzer ...“