Für wen eignet sich das Produkt?
Nomen est omen? Der Produktname suggeriert, dass es sich hierbei um ein clubtaugliches Gerät für den unter-Vertrag-stehenden DJ handelt. Der Resident DJ Mixer kann dem aufgrund seiner vorliegenden Features nicht 100 % gerecht werden. Wer aber nach einem gut klingenden 4-Kanal Mixer und Schweizermesser für Anschlussstellen Ausschau hält, wird hier gut bedient. Dann stimmt auch die Chemie auf der nächsten kleineren Veranstaltung.
Stärken und SchwächenDer DJ Mixer punktet sofort mit einem soliden, gut verarbeiteten Gehäuse und der aufgeräumten Oberfläche im stylischen Design. Das edle Weiß erinnert ein wenig an Apple-Ästhetik (aber auch in schwarzer Ausführung erhältlich), die Schalter und Potis lassen die 80-er Jahre aufblühen. Das Gerät protzt mit Anschlussmöglichkeiten, die heutzutage ganz gewiss auch in der Praxis realistisch erscheinen zwecks Anbindung von Vinyl, CD, Tablets, MP3-Player etc.: Von Chinch, XLR, 6,3mm Klinke über USB, SD bis hin zu Bluetooth. Sogar eine 12V-Lampe lässt sich bei schummrigen Lichtverhältnissen über eine BNC-Buchse anbinden. Eingehende Sounds können über das LED Display kontrolliert werden. Für einen Profi erscheint es aber zu klein und erlaubt keine Editiermöglichkeiten von Sounds oder Beats. Die Effektsektion ist nett gemeint, jedoch alltagsbezogen höchst entbehrlich, klanglich wenig überzeugend. Der 10-Band EQ für den linken und rechten Kanal schon eher. Die Grundausstattung für das Mixen ist vorhanden: Über den CH-Assign Regler lassen sich 4 Kanäle als Quelle wählen, über den Crossfader zwischen A und B fließend wechseln. Was im professionellem Kontext fehlt ist zusammenfassend betrachtet ein übersichtlich großes Display mit Editfunktionen, Tempo Anpassungstools/ Quantasizing, Loop-Funktionen, High-End Kopfhöreramp etc.
Preis-Leistungs-VerhältnisSobald geklärt werden kann, für wen sich der Kemistry 3 wirklich eignet, stimmt die Chemie. Ein solides Mischpult, ein musikalisches Schweizermesser der Anschlussmöglichkeiten im schicken Retrolook und einladender Haptik. Der Klang ist ordentlich und dürfte im privaten Rahmen bzw. auf kleinen Events (Bars, Kneipen, Hochzeiten etc.) mehr als nur überzeugen. Der Resident im DJ-Jargon wird da aber doch eher zu professionelleren Lösungen greifen, da praxisnahe technische Features fehlen.