Für wen eignet sich das Produkt?
2.300 Watt versprechen Besitzern kräftiger Haarmatten ein achtenswertes Zeitmanagement und die 85 km/h des Luftstroms verleihen dem D5216 obendrein die Verlässlichkeit eines Zeitoptimierers überall da, wo es morgens schnell gehen soll. Der Pistolenhaartrockner aus der Remington-Produktfamilie Shine Therapie dürfte auch langem Haar in Nullkommanichts die Restfeuchte entziehen – und liegt dank seiner sechsstufigen Abstimmungsarbeit zwischen Temperatur- und Gebläseschaltstufen auch Anwendern, die sich anderswo über zu wenig Luft bei großer Hitze oder zu viel Wind bei kühlen Temperaturen ärgern.
Stärken und SchwächenZugegeben: Der Föhn mag auf dem Gebiet der Motorleistung Meisterschaft erlangen, denn nur wenige Profimodelle erreichen oder überragen dessen Leistungsaufnahme. Insbesondere die Kontrahenten von BaByliss (6616E, D361E oder D3612E) nehmen es mit dem Remington auf, und der 6615E bringt es sogar auf 2.400 Watt bei einer vergleichbaren Anzahl an Gebläseschalt-Kombinationen. Die gelobte Luftleistung ist aber nichts, vor dem sich feinere Federn fürchten müssten. Eindeutig überholt wird er beispielsweise von der Autobahn-Richtgeschwindigkeit des schon in die Jahre gekommenen 6615E. Die Habenseite ist aber interessant besetzt, wenngleich an anderer Stelle: 90 Prozent mehr Ionenausstoß als die Remington-Modellgeschwister verhelfen ihm zur Prominenz im eigenen Hause und dürften ihm bald die Goldesel-Position sichern. Der Ionen-Nutzen ist freilich blass, denn wer Warentests studiert, weiß vom diffusen Bewertungsbild dieser negativ geladenen Teilchen, die weniger statische Aufladung, schnelleres Trocknen und mehr Glanz versprechen. Misslich: Die Abkühlstufe entspricht nicht der Kaltstufe echter Profis – eher einer amateurhaften Lauwarmstufe. Die 2.300 Watt werden eben nicht von einem AC-Motor bereitgestellt, sondern von einem weniger druckvollen DC-Motor, der ihn in die Mittelklasse katapultiert.
Preis-Leistungs-VerhältnisFür etwa 37 Euro ist der Remington-Neuzugang derzeit im Online-Handel erhältlich, inklusive Volumendiffusor-Aufsatz, der Naturlocken besser hervorhebt und einer allerdings etwas hemdsärmelig dicken 9-Millimeter-Stylingdüse. Bei diesem Kurs wird der profinahe Verbraucher vermutlich ein drehbares Kabelgelenk für mehr Bewegungsfreiheit vermissen und einen Hinweis auf die Kabellänge, die anderswo selbstbewusst „Salonglänge“ genannt wird - und sehr wirksam die Knebelungen des Netzkabels bei aufwendigeren Stylings vermeidet. Um erneut BaByliss ins Feld zu führen: Die Italiener sind hier nicht nur auskunftsfreudiger, sondern führen den Kunden auch an der (2,7 Meter) langen Leine. Alles in allem hat man es hier mit einem Papiertiger-Haartrockner zu tun, dessen Entwickler getrost etwas mehr Sorgfalt in Basiskompetenzen hätten stecken dürfen. Wenigstens ist er auch preislich im Niemandsland zwischen den schnöden Haushaltsföhnen und einem flotten Stylinghelfer mit nominell ordentlich Power angesiedelt…