Für wen eignet sich das Produkt?
Eine ganze Menge einfache Plattenspieler-Modelle schinden mit dem lässigen DJ-Look Eindruck. Aber bitte nicht verwechseln mit dem Reloop RP-4000M, einem der wenigen echten DJing-Turntables, der zu einem solch bescheidenen Kurs zu erstehen ist und tatsächlich die wesentlichen, amtlichen Merkmale aufweist. Fast zehn Kilogramm Kampfgewicht und ein drehmomentstarker Direktantrieb bilden die Basis, auf der sich nicht nur Anfänger kreativ austoben können. Mehrere Sonderfunktionen geben dem Auflegenden die mechanisch-akustische Kontrolle über das Geschehen. Allerdings gibt es weder einen integrierten Vorverstärker noch einen A/D-Wandler zum Digitalisieren, wie heute beim Großteil der Vinyl-Neugeräte - beides dürfte die meisten Anwender kaum stören, denn zur Weiterverarbeitung geht das Signal in der Regel sowieso an ein passendes Interface oder Mischpult.
Stärken und SchwächenFein tönend und dennoch zupackend ist der vorinstallierte Tonabnehmer Reloop OM black, der vom renommierten Spezialisten Ortofon stammt. Er schont das kostbare Plattenmaterial und eignet sich zugleich ausdrücklich fürs Scratching. Das schnörkellose Chassis-Design mit der schwarzen Metallic-Lackierung würdigen Experimentierfreudige nur kurz, um dann endlich loslegen zu können: Der Pitch Fader kann die drei Standard-Abspielgeschwindigkeiten im vorselektierbaren Bereich von entweder 10 oder 20 Prozent rauf oder runter regeln, was eine auf die Situation abgestimmte Dosierung des Eingriffes erlaubt. Eine Quartz-Lock-Arretierung ruft schnell und präzise zur Geschwindigkeits-Ordnung zurück. Wie es sich gehört sind Rückwärtslauf und Fern-Start/Stop verfügbar. Auf artistischen Begabungen ruht sich das Teil aber nicht aus, die Verarbeitungsqualität stimmt, die Laufwerksgeräusche sind normal.
Preis-Leistungs-VerhältnisEs muss nicht immer Technics sein: An den knapp 300 Euro, die Amazon für das starke Werkzeug mit dem fürs DJing unverzichtbaren Direktantrieb berechnen möchte, sollte der Erwerb jedenfalls nicht scheitern. Ähnlich fähige, noch ein bisschen muskulösere und professionellere Apparate wie der Stanton ST-150 können auf das Doppelte und mehr kommen, ganz zu schweigen vom Turntable-Erbadel wie dem Technics SL-1210 M5G.