Für wen eignet sich das Produkt?
Von der Formgebung und den Bedienelementen her wirkt der Plattenspieler Lenco L-3808 wie den frühen 1980er Jahren entsprungen. Genau dieser DJ-Tool-Look ist bei vielen neuen und wiedergewonnenen Freunden des Vinyls gefragt - wobei es ganz ohne Aktualisierungen nicht geht. Ergänzend zur analogen Signalausgabe ist das Gerät bei Bedarf via eingebautem A/D-Wandler und USB-Anschlusskabel direkt mit einem Rechner verknüpfbar. Schallplatten-Schätze können also fröhlich ohne Konverter oder anderes Sonder-Zubehör digitalisiert werden, Unterstützung gibt es von der bewährten Audacity-Software. Gerade bei einfacheren Modellen ist solch eine Digitalbrücke zwar mittlerweile fast Standard. In diesem Fall stimmt zum Glück aber auch der Rest: Das Abtastverhalten und die Klangqualität des Tonabnehmers sind prima, die Verarbeitung und Aufmerksamkeit des Herstellers für Details liegen über dem von Gelegenheitsnutzern erwarteten Level.
Stärken und SchwächenVinyl-Neulinge sollten sich den Umgang mit der empfindlichen Mechanik eines manuellen Plattenspielers zutrauen, Erleichterung gibt es immerhin durch den Tonarmlift. Anspruchsvolle Kenner rümpfen vielleicht die Nase über ein bisschen zuviel Plastik-Anmutung, greifen aber wohl sowieso zu prominenteren Marken. Die nicht zwingend besser sein müssen. Das tolle Old-School-Design mit der abnehmbaren Abdeckhaube wird durch „damals“ unübliche Farboptionen konterkariert - und so noch attraktiver. Schon das Weiß ist als Gehäusefarbe super, Nachteil für manche: Es ist heute generell sehr populär. Noch verführerischer deshalb die zweite Farbe, ein mattes Grau. Originell und für echte Ästheten. Mit dem integrierten, abschaltbaren Vorverstärker bleibt einem die Anschaffung eines externen Vorverstärkers erspart, falls kein Vollverstärker mit klassischem Phono-Eingang zur Hand ist. Ein normaler Line- oder Aux-Eingang genügt beim Zielgerät vollauf.
Preis-Leistungs-VerhältnisDerzeit gibt es auf dem Markt eine regelrechte Flut von USB-Plattenspielern, eine Menge davon hinterlassen einen zwiespältigen Eindruck. Das kann man von diesem Direktantrieb-Modell nicht behaupten. Mit dem Sound und Erscheinungsbild gibt es für die bei Amazon geforderten etwa 160 bis 180 Euro - je nach Farbvariante - nur wenig ernsthafte Konkurrenz. Aber es gibt sie, für nur wenig mehr. Zum Beispiel in Form des Dual DTJ 301.1 USB, der ebenso stark wie das besprochene Gerät an kaum erschwingliche, veritable DJ-Ikonen wie den Technics SL-1210MK5E erinnert.