Auf der Gamescom 2010 hat Razer mit der Black Widow nach eigenen Angaben die erste mechanische Gamer-Tastatur mit im Gepäck. Das Besondere an ihr ist der bei jeder einzelnen Taste nicht über eine elektronische Folie, sondern über einen mechanischen Mikroschalter weitergegebene Tastendruck. Dabei hat Razer den Tastenhub halbiert (er beträgt 2 Millimeter), außerdem geben die Tasten mit einem deutlich hör- und spürbaren Klicken dem Benutzer ein Feedback – jeder Tastendruck sei einem Mausklick ähnlich, so Razer.
Der kurze Weg soll dem Spieler eine niedrige Reaktionszeit mit der Black Widow ermöglichen. Der dabei aufzuwendende Tastendruck sei, so Razer weiter, extrem gering und liege mit 50 Gramm deutlich unter dem, der bei Folientastaturen (80 Gramm) oder anderen mechanischen Tastaturen (60 bis 80 Gramm) aufgeboten werden müsse. Die Standardausgabe der Black Widow (es gibt noch eine „Ultimate“-Version mit) erfüllt aber auch noch mit weiteren technischen Features die Erwartungen an eine Gamer-Tastatur.
So können alle Tasten der Black Widow programmiert werden, fünf weitere stehen für Makroaufnahmen zur Verfügung (Razer-typisch natürlich on-the-fly), insgesamt zehn Profile lassen sich anlegen und ebenfalls während des Spielens wechseln. Die Pollingrate wiederum, das heißt die Übertragungsgeschwindigkeit der Befehle an den PC, liegt bei hohen 1.000 Hz, eine Hintergrundbeleuchtung fehlt ebenfalls nicht, und im Gaming-Modus kann selbstverständlich die lästige Windows-Taste deaktiviert werden.
Die Black Widow soll in Kürze für 80 Euro lieferbar sein. Man darf gespannt sein, wie das Gros der Spieler, das bisher nur mit Folientastaturen gearbeitet hat, mit der ersten mechanischen Gamer-Tastatur zurechtkommt – und vor allem natürlich, ob das neue Tippgefühl auch ankommt. Erste Erfahrungsberichte von der Gamescom jedenfalls bestätigen schon, dass Razer mit seiner Ankündigung nicht zu hoch gegriffen hat, und bescheinigen der Black Widow tatsächlich eine enorme Präzision und Leichtgängigkeit. Aufgrund des relativ lauten Klick-Klick-Feedback, soviel ist übrigens auch schon klar, verbietet sich ein Einsatz der Black Widow in Büroumgebungen.
Übrigens: Zeitgleich mit der Black Widow hat SteelSeries mit der 6Gv2 ebenfalls eine mechanische Gamertastatur für rund 80 Euro (Amazon) vorgestellt und damit den ersten vergleichbaren Konkurrenten für kommende Tests abgeliefert. Auch hier darf man gespannt sein, welches Keyboard das Rennen machen wird.
20.08.2010