Obwohl sich die Scanqualität des OpticFilm 7400 gegenüber seinem Vorgänger OpticFilm 7300 verbessert hat, ist das Gerät trotzdem noch nicht vorbehaltlos zu empfehlen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Test des Fachportals Filmscanner.info, das den Film- und Diascanner auf Herz und Nieren geprüft hat. Größtes Manko sei nach wie vor das Fehlen einer hardwarebasierten Staub- und Kratzerkorrektur, die Konkurrenzmodelle, die kaum teurer sind, bieten.
Allein von den technischen Daten und der Ausstattung her habe sich beim 7400er im Vergleich zum 7300er kaum etwas geändert. Zum Lieferumfang gehört die Software „SilverFast“, die von Filmscanner.info als „hervorragend“, von einigen Usern jedoch als weniger effizient beurteilt wird – wie immer bei Softwarepaketen weichen die Meinungen je nach Erwartung oder auch Anspruch voneinander ab. Dasselbe gilt auch für die Installation. Während das Fachportal – nomen est omen – sie als einfach einstuft, berichten User von extremen Schwierigkeiten. Je nach Vorwissen sollte man also mit Problemen rechnen.
Etwas Sorgfalt wiederum benötigt das Einschieben und Fixieren des Diahalters, da beides von Hand gemacht werden muss. Bis man den Dreh richtig raus hat, liegen einige schräg digitalisierte Bilder durchaus im Bereich des Möglichen. Das Verfahren ist bei einer größeren Menge an Scans natürlich entsprechend aufwendig, da die (maximal vier) Dias nicht, wie bei einigen anderen Modellen, direkt eingeschoben werden können, sondern nur über den Halter.
In puncto Auflösung wiederum stellt der 7400er den Vorgänger deutlich in den Schatten. Die nominellen 7.200 dpi ergeben nach Messungen des Fachportals effektive 3.600 dpi, ein sehr hoher Wert: Sowohl der 7300er mit seinen 3000 dpi als auch das nächstgrößere Plustekmodell, der OpticFilm 7600i, liegen hinter dem 7400er. Mit dem Scanner habe sich Plustek damit in die Liga der Nikon-Scanner hochgearbeitet.
Trotzdem kann sich der Plustek mit den Nikon-Modellen in Sachen Qualität nicht messen, die Scans seien nicht so scharf und etwas verwaschen. Im Vergleich zu den hausinternen Konkurrenzmodellen jedoch zeichne sich der 7400er durchaus aus und liege auf dem Niveau des 7600i. Besäße er daher die bei Letzterem vorhandene Funktion zur Kratzer- und Staub-Entfernung, hätte das Gerät einen Kauftipp erhalten – so reicht es nur zu einem Lob, da der Vorgänger eindeutig übertroffen wurde.
Zur Zeit kostet der Scanner etwa 180 Euro (Amazon), der OpticFilm 7600i rund 260 Euro (Amazon). Etwa in der Mitte der beiden wiederum, nämlich bei 230 Euro (Amazon), liegt der Reflecta CrystalScan 7200, der wie der 7600i über eine hardwarebasierter Staub- und Kratzerfunktion verfügt – und sich daher aus Budgetgründen aus Sicht von Filmscanner.info (externer Link zum sehr lesenswerten Testbericht) durchaus als Alternative anbiete.
08.02.2011