Ab Januar 2012 bietet Philips mit dem 273G3DHSB/00 einen großen 3D-Monitor an. Die räumliche Tiefenwirkung erzeugt der 27-Zöller mittels Shuttertechnik, eine dementsprechend relativ schwere und große Shutter-Brille ist also Voraussetzung für das 3D-Erlebnis. Das Gerät kann ferner an alle 3D-fähigen externen Zuspieler angeschlossen und nicht nur über einen PC mit Bildsignalen versorgt werden.
Letzteres ermöglicht die HDMI-1.4a-Schnittstelle, über die Bild-und Tonsignale etwa von einem 3D-fähigen Player oder einer Spielekonsole eingespielt werden können. Der Bildschirm verfügt sinnvollerweise gleich über zwei HDMI-Schnittstellen, damit er gleichzeitig an einem Rechner und an einem externen Zuspieler hängen kann – für den User eine komfortable Sache. Den 3D-Effekt erzeugt der Bildschirm mittels 120Hz-Technologie, die abwechselnd je ein Vollbild für das rechte/linke Auge anzeigt. Dies setzt zum einen eine geeignete Grafikkarte im PC voraus, zum anderen muss der User aber auch eine Shutterbrille tragen – mit Sicherheit ein Manko für den Bildschirm, denn die mit Technik vollgestopften Brillen sind vergleichsweise schwer und daher nicht sonderlich beliebt. Dafür weist die neuere Generation der Shutterbrillen kaum mehr das berüchtigte Flimmern auf, das bei den älteren Modellen mit der Zeit zu Unwohlsein und Kopfschmerzen geführt hatte. Das Modell von Philips wird außerdem kabellos betrieben.
Unter der Haube des Monitors steckt ein TN-Panel, das sehr schnelle Reaktionszeiten aufweisen soll – im 2D-Modus sollen es 2 Millisekunden sein, womit sich das Display als voll spieletauglich erweisen würde. Etliche proprietäre Funktionen helfen der Bildqualität auf, über die jedoch erst Tests aussagekräftige Beurteilungen abgeben werden. Ausgeleuchtet wird das Gerät mittels LED, die den Stromverbrauch des 27-Zoll-Monitors auf rund 25 Watt senken sollen. Ferner ermöglicht es eine beiliegende Software, 2D-Inhalte in 3D umzuwandeln.
Auf den ersten Blick erscheint der 3D-Monitor von Philips wenig spektakulär, doch dieser Eindruck könnte natürlich auch täuschen. Letztendlich heißt es, die Testergebnisse abzuwarten, bevor ein Urteil über das Gerät gefällt wird. Doch unabhängig davon wird aller Wahrscheinlichkeit etlichen Kunden der Zwang zu einer Shutter-Brille sauer aufstoßen. Solange allerdings ein 3D-Erlebnis ohne Brille noch Zukunftsmusik ist, bleibt 3D-Fans kaum etwas anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen – wobei nicht wenige den leichteren Polfilterbrillen den Vorzug geben, da diese außerdem die Gerätepreise niedrig halten. Der Philips könnte es daher schwer haben, sich auf dem Markt durchzusetzen, zumal er rund 500 Euro kosten soll.
-
- Erschienen: 12.03.2012 | Ausgabe: 7/2012
- Details zum Test
ohne Endnote
„Kennzeichen positiv: hoher Kontrast, gutes Einstellungsmenü.
Kennzeichen negativ: unterstützt nur eine 3D-Signalart, Brille dunkelt die 3D-Darstellung stark ab, Brille brummt im Betrieb, Latenz bei der Bildausgabe.“