Ende September 2010 hat Panasonic in den USA den Camcorder AG-AF100 offiziell vorgestellt. Dabei handelt es sich um die erste professionelle HD-Videokamera mit einem Bildsensor im Micro FourThirds-Format, die in Europa allerdings unter dem Namen AG-AF101 vertrieben wird. Wie die spiegellosen Systemkameras der Lumix-G-Serie ist das Gerät ist mit fast allen MFT-Objektiven von Panasonic und Olympus vollständig kompatibel. Darüber hinaus soll die Videokamera mithilfe eines Adapters die Wechseloptiken von Drittherstellern unterstützen, die viel günstiger als Originallinsen sind.
Der Bildsensor im Micro FourThirds-Format erlaubt der Videokamera Panasonic AG-AF101 einen Blickwinkel, der dem von 35-Millimeter-Filmkameras gleicht. Praktisch: Das 163 x 195 x 209 Millimeter große Gehäuse des Camcorders ist im Vergleich zu den meisten anderen professionellen Videokameras sehr kompakt geschnitten, wodurch das rund 1,2 Kilogramm leichte Gerät auch im Alltag eingesetzt werden kann.
Die inneren Werte der AG-AF101 sind ebenfalls sehr interessant. Hochauflösende Videos werden unter anderem mit 1.080/60i oder 1.080/30p im AVCHD-Format aufgezeichnet. Mit Objektiven von fremden Kameraherstellern könnten zwar Probleme mit der automatischen Scharfstellung auftreten, professionelle Anwender greifen jedoch eher selten zur AF-Funktion, daher ist das Manko nicht besonders relevant.
Die mittlere Datenrate liegt beim Camcorder bei etwa 21 MBit/s und kann sogar Spitzenwerte von 24 Mbit/s erreichen. Via HD-SDI-Ausgang wiederum lässt sich die Kamera mit professioneller Videohardware verbinden. Neben einem elektronischen Sucher mit einer sehr hohen Auflösung von 1,22 Millionen Pixeln ist ein Videoausgang für externe Farbdisplays vorhanden.
Ein gewichtiger Vorteil der Panasonic AG-AF101 gegenüber der neuen Profi-Videokamera Sony PMW-F3 sind die günstigeren Betriebskosten. So arbeitet die AG-AF101 mit gängigen SDHC- und SDXC-Speicherkarten, während der Sony-Camcorder nur teure SxS-Karten unterstützt. Eine 16 Gigabyte SxS-Karte von SanDisk schlägt beispielsweise mit knapp 470 Euro zu Buche. Der Panasonic-Camcorder besitzt außerdem gleich zwei Kartenslots und kann dank der Relay-Recording-Funktion die Sicherung der Aufnahme auf der zweiten Karte automatisch starten, sobald der erste Datenträger voll ist.
Dem europäischen Publikum hat Panasonic die Videokamera mit Wechseloptik AG-AF101 auf der Messe IBC Mitte September 2010 in Amsterdam vorgestellt. Auf den deutschen Markt soll das Gerät im Dezember 2010 zum Preis von etwa 5.800 Euro kommen.
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- Erschienen: 06.04.2011 | Ausgabe: 3/2011
- Details zum Test
ohne Endnote
„... Panasonic sieht den Semiprofi-Camcorder als direkte Ergänzung zur DSLR-Kamera. Dabei gleicht der AG-AF101 die bekannten Mankos der Foto-Video-Hybriden in Ton und Bild aus. Es gibt XLR-Eingänge, einen anständigen Sucher sowie HDMI- und HD-SDI- Ausgänge. Beim Design und den Bedienelementen sind sich nicht alle Nutzer einig. ...“