Der nur 30 Zentimeter hohe Mini-Tower des Herstellers bietet innen kaum Platz für Erweiterungen und zeigt sich insgesamt recht schwachbrüstig im Anwendungsbereich. Das liegt vorrangig an der Prozessorbestückung, die mit einem AMD E-350 die absolute Untergrenze der Desktop-PCs markiert. Sicherlich ist der mit 1,6 GHz getaktete Prozessor schneller als ein Intel Atom-Prozessor, jedoch arbeitet diese CPU-Klasse eher in Netbooks und Nettops, die für den Surfbetrieb ausgelegt sind.
Bei der lahmen Arbeitsweise des Mini-Towers können auch die vier MByte Arbeitsspeicher-Module nicht mehr helfen, denn der kleine AMD ist nur begrenzt nutzbar. Der Erststart zieht sich volle fünf Minuten hin und leitet nur eine Update-Orgie ein, die Windows 7 Home Premium in der 64-Bit-Version auf den aktuellen Stand bringen soll. Ist diese Prozedur endlich bewältigt, sollte man sich mit der Deinstallation der vollkommen überflüssigen Demo-Softwarepakete beschäftigen – auch hier sollte man viel Zeit mitbringen. Als interessante Vollversion findet man Adobes Photoshop Elements 9.0, was zwar nicht mehr der aktuellen Version entspricht, aber ganz nützlich wäre, wenn der PC für die Bildbearbeitung stark genug wäre. Dies ist er sicherlich nicht und an derartige Vorhaben sollte man nicht denken. An dieser Stelle folgt eine Warnung an alle Iiyama-Bidlschirmbesitzer: der Anschluss des Monitors an den DVI-Port verursacht einen BlueScreen und der Fehler lässt sich nicht beheben! Ein weiteres großes Manko stellt der Datendurchsatz am Gigabit-Ethernet-Anschluss dar. Die Spaßbremse heißt dann Norton Internet Security Suite, die mit ihren Kontrollfunktionen den Prozessor hoffnungslos überfordert und den Datenfluss bis auf 1 MByte/s ausbremst. Damit kann man die einfache Internetnutzung auch schon fast vergessen. Der geizig bemessene Massenspeicher in Form einer 250 GByte großen Western Digital Festplatte steht in keinem Verhältnis zu den 350,- EUR, die beim Kauf über die Ladentheke gehen müssen.
Packard Bell hat auf dem deutschen PC-Markt aus guten Gründen einen schweren Stand und wie man an dem kleinen imedia sehen kann, hat das auch seinen Grund. So einen PC braucht kein Mensch.
-
- Erschienen: 10.04.2012 | Ausgabe: 9/2012
- Details zum Test
ohne Endnote
„Plus: leise und sparsam.
Minus: schnarchlangsam, viel unnütze Software.“