Das deutsche Unternehmen Axdia International hat unter seiner Marke Odys ein neues Tablet für den ganz schmalen Geldbeutel vorgestellt. Das Odys Loox kostet im Handel nur zwischen 100 und 130 Euro und kann anders als die meisten Tablet-PCs dieser Preisklasse sogar einen ordentlichen Prozessor vorweisen: Statt 500 oder 600 MHz bietet dieser immerhin 1,2 GHz Taktrate. Auch wenn es sich trotzdem nur um einen Single-Core-Chipsatz handelt, besitzt das in diesem Segment definitiv Seltenheitswert.
Doch was den Rest der Ausstattung anbelangt, präsentiert sich das Odys so reduziert, wie man es für diesen Preis auch erwarten würde. So bietet das Gerät einen 7 Zoll kleinen, resistiv arbeitenden Touchscreen mit der Standardauflösung von 800 x 600 Pixeln, die eher für das Lesen von E-Books als für anspruchsvolle oder grafisch aufwendige Anwendungen geeignet ist. Durch die resistive Technologie dürften die bekannten Probleme auftreten: Der Nutzer muss zumindest leichten Druck ausüben, um Eingaben zu tätigen, die Reaktion des Bildschirms auf Eingaben erfolgt entsprechend zumindest etwas langsamer als bei kapazitiven Displays.
Ebenso reduziert zeigt sich die Konnektivität. Zwar sind ein Anschluss für Mini-USB und WLAN nach 802.11 b/g/n vorhanden, doch moderne Extras wie HDMI sucht man vergebens. UMTS ist selbstverständlich ebenfalls nicht mit von der Partie. Als Speicherplatz stehen magere 4 Gigabyte zur Verfügung (die aber wie gewohnt per microSD-Karte um bis zu 32 Gigabyte aufgestockt werden können) und als Betriebssystem wird Android 2.3 verwendet, das gar nicht für Tablet-PCs gedacht ist. Die Folge: Bei komplexeren Apps drohen teilweise Auflösungsfehler und der offizielle Android Market ist nur über Umwege tief in der Menüstruktur freischaltbar.
Zwar mag es löblich sein, dass das Odys Loox einen stärkeren Prozessor besitzt. Doch Speed ist nicht alles. Letzten Endes ist das Loox ein billiges Tablet unter vielen anderen, das es ohne zeitgemäße Ausstattung (wie das selbst im Einsteigersegment mittlerweile weit verbreitete HDMI oder eine größere Display-Auflösung) am Markt schwer haben könnte. Aber vielleicht verführt der hoch attraktive Spottpreis den einen oder anderen Tablet-Interessenten doch zum Zugreifen.
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- Erschienen: 04.05.2012 | Ausgabe: 9/2012
- Details zum Test
„befriedigend“ (3 von 5 Sternen)
Preis/Leistung: „befriedigend“ (3 von 5 Sternen)
„Das Gerät wird zwar mit Stift geliefert, allerdings lässt sich dieser im Gehäuse nicht verstauen. Die Bedienung mit dem Finger funktioniert äußerst schlecht. Darüber hilft auch der günstige Preis nicht hinweg.“