Nach wochenlangen Spekulationen über die Leistungsfähigkeit des neuen Kepler-Chips, dem man einerseits nur geringfügige Steigerung und andererseits enorme Performance, die eine Radeon HD 7970 um Längen schlagen soll, nachgesagt hatte, kommt die neue GTX 680 endlich auf den Markt. Man kann es gleich vorwegnehmen – damit ist der Thronwechsel vollzogen und die relativ kurz getragene Performancekrone geht an Nvidia zurück.
So kann die neue GeForce 680er mit Recht von sich behaupten, die schnellste Grafikkarte mit Singlechip zu sein. Auch wenn der Abstand zur Konkurrentin HD 7970 eher gering ausgefallen ist, erreicht sie beim synthetischen DirectX-11-Benchmark unter 3DMark 11 Extreme 380 Punkte mehr (3.128) als der AMD-Spitzenreiter. Bei Battlefield 3 unter Ultra-Einstellungen und Full HD liegt der Unterschied der Framerate (Bilder pro Sekunde) bei 6 Bildern und bei Games wie Anno 2070 ist kein Unterschied mehr messbar. Der Kepler-Chip ist ebenfalls im 28-Nanometer-Prozess gefertigt und wurde im Stromverbrauch deutlich gesenkt. So kommen Hochleistungsgrafikkarten vom schlechten Image eines Stromfressers langsam weg und belasten die Haushaltskasse nicht mehr so drastisch. Mit einer TDP von 195 Watt hat der Hersteller den Boliden begrenzt. Mit einem Basistakt der GPU von 1.006 MHz ist sie die schnellste Grafikkarte im Referenzdesign. Auch wenn manuelle Übertaktungsmöglichkeiten realisiert werden können, muss man dies nicht unbedingt, da der so genannte Boostmodus selbständig dafür sorgt. So wird die Arbeitslast des Grafikprozessors ständig überwacht und nach Bedarf bis auf 1.058 MHz angehoben und wieder gesenkt, was sich deutlich am geringeren Stromverbrauch bemerkbar macht.
Das Adaptive Vertical Sync sorgt für eine perfekte Bilddarstellung, das bei niedrigen Frameraten das Ruckeln verhindert und bei hohen das Tearing ausgleicht – bei letzterem verschieben sich Bildelemente im oberen Anzeigebereich. Die obligatorische 3D Vision Darstellung hat gegenüber dem Vorgänger an Bildqualität gewonnen und auch die Nutzung von mehreren Monitoren ist noch einmal verbessert worden. So lassen sich drei Anzeigegeräte im Verbund zu einer Auflösung von 5.760 x 1.080 Bildpunkten zusammenfassen und ein besonderes Spielerlebnis kann beginnen. Ein vierter Monitor kann ebenfalls angeschlossen werden, da zwei DVI, ein HDMI und ein DisplayPort zur Verfügung stehen. Zwei neue Kantenglättungsverfahren (FXAA und TXAA) erreichen Darstellungsqualitäten, wie sie noch nicht gesehen wurden.
Der Hersteller gibt den neuen Boliden mit 500,- für den Verkauf frei und wer es sich gleich drei GTX 680 leisten kann, verbindet diese in einem SLI-Verbund. Wem eine GTX 580 schon als ausreichend vorkommt, darf sich über die Senkung auf 350,- freuen.
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- Erschienen: 02.05.2012 | Ausgabe: 6/2012
- Details zum Test
ohne Endnote
„... Insbesondere die Kepler-Eigenheiten rund um das TDP-Limit und den GPU-Boost erfordern etwas Einarbeitungszeit, eröffnen aber interessante Möglichkeiten, um die Leistung der Geforce GTX 680 gezielt einzustellen.“