Seit dem Jahre 2005 produziert man in Österreich die NH-U12-Serie, die bei den meisten PC-und Silent-Enthusiasten mit unterschiedlicher Lüfterbestückung erfolgreich ihren Dienst verrichten. Nach langjähriger Weiterentwicklung stellt nun Noctua den Nachfolger als NH-U12S vor, der mit einer verblüffenden Kühl-Performance überzeugen kann. Aber auch Silent-Fans kommen bei der Neuvorstellung auf ihre Kosten, da eine hervorragende Kühlung bei niedriger Drehzahl garantiert werden kann.
Lieferumfang
Der Hersteller stellte der Redaktion den neuen Single-Tower-Prozessorkühler für einen ausgiebigen Praxistest zur Verfügung und es ist immer wieder ein besonderes Vergnügen, die edle Verpackung der Einzelteile zu öffnen. Obenauf findet man zwei kleine Boxen, die mit den SecuFirm2-Montage-Kits für Intel (LGA2011 (Square ILM), LGA1156, LGA1155, LGA1150) und AMD (AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2) befüllt sind. In einem weiteren Karton findet man einen Low-Noise-Adapter, Lüfterklemmen für den zweiten Lüfter, Antivibrations-Pads, ein Case-Badge aus Metall und die hervorragende NT-H1 Wärmeleitpaste in einer Spritze. Darunter folgt der gut geschützte CPU-Kühler mit dem vormontierten NF-F12-Lüfter.Äußerlichkeiten
Der rund 755 Gramm wiegende CPU-Kühler beansprucht eine Kopffreiheit von 158 Millimetern und pass somit in alle gängigen Midi-Tower-Gehäuse. Sowohl die hochglanzpolierte Bodenplatte als auch die fünf u-förmig angeordneten Heatpipes bestehen aus vernickeltem Kupfer. Letztere sind sauber mit den 50 Lamellen aus Aluminium verlötet und bilden einen ausgezeichneten Kontakt zu einer Gesamtkühlfläche von rund 2.700 cm². Diese wird von dem 120 Millimeter großen NF-F12 PWM (Pulsweitenmodulation) mit Frischluft gekühlt. Die Besonderheit am NH-U12S besteht in der kompakten Bauweise, die eine Benutzung von RAM-Modulen mit hohen Heatspreadern erlaubt. So können in einem gut belüfteten PC-Gehäuse sowohl die Speicherriegel als auch die um den CPU-Sockel platzierten Spannungswandler mit reichlich Frischluft gekühlt werden.Montage
Alle hochkarätigen CPU-Kühler müssen immer mit einer sogenannten Backplate montiert werden, um den unbedingt erforderlichen hohen Anpressdruck zu erreichen. Wer keinen großen Ausschnitt im Mainboard-Träger besitzt, muss leider das komplette Motherboard ausbauen. Die eigentliche Kühlermontage gestaltet sich dank des SecurFirm2-Systems als denkbar einfach und lässt sich in zwei Ausrichtungen bewerkstelligen. Dann kann die Wärmeleitpaste zentral auf den Prozessor aufgetragen werden und Kühler seinen Platz einnehmen. Mit dem gewinkelten Schraubendreher die erste Spannschraube mit einer halben Umdrehung fixieren, dann die Zweite in Position bringen. Abwechselnd beide Schrauben jeweils mit mehreren Umdrehungen gleichmäßig bis zum Anschlag spannen – fertig. Jetzt muss nur noch der Lüfter mit den beiden Klammern fixiert und angeschlossen werden.Testumgebung & Performance
Der Noctua NH-U12S feiert sein Debüt in einem In Win GR One-Tower, der mit acht 140er Lüftern (4x Noctua NF-A15) ausgestattet ist. Gekühlt wird ein Intel Core i7 2600K @3,4 GHz, der im OC-Modus mit 4,4 GHz betrieben wird und mit Prime95 alle acht Threads voll belastet bekommt. Während der Messungen wurde der Kühler mit einem und mit zwei Lüftern betrieben. Bei einem Blick auf die Auswertungen fällt sofort auf, dass die hervorragende Kühlleistung im Einzelbetrieb in einem gut belüfteten PC-Gehäuse kaum durch einen zweiten Lüfter gesteigert wird. Verblüffend war jedoch der direkte Vergleich zum Boliden im Twin-Tower-Format aus dem Hause Noctua. Hier stellte der kleinere Single-Tower-Kühler seine enorme Kühleffizienz unter Beweis und lieferte bessere Ergebnisse ab. Dabei fiel auch das kühlere Mainboard mit nur 27 Grad Celsius (beim NH-D14 waren es 31 Grad) auf, was den NH-U12S gerade im OC-Modus besonders interessant macht.